Die Lieder
Bei der Auswahl der bislang interpretierten Lieder wurde den Künstlerinnen und Künstlern völlig Hand gelassen, denn sie waren es ja, die Zugang zu einem Stück finden mussten, um es in ihre Musik und Sprache zu übersetzen. Das soll auch künftig so bleiben.
Die Auswahl ist alles andere als repräsentativ – und sie will es auch gar nicht sein. Sicherlich gab es auch damals unter Navajos und Edelweißpiraten oder in konfessionellen Jugendgruppen bestimmte „Hits“. Aber das unterschied sich von Gruppe zu Gruppe. Außerdem sollte man von einer häufigen Nennung eines Liedtitels in den Gestapoakten nicht vorschnell auf dessen Beliebtheit schließen. Es waren nämlich ebenso häufig selbst in den Augen der Verfolgungsbehörden harmlose Schlager, Filmmusiken und Landsknechtlieder, die bei den Jugendlichen sehr beliebt waren und während der gesamten NS-Zeit eifrig gesungen wurden. Dann gab es Tramperlieder und andere, die vom Fernweh handelten. Hier war die Grenze fließend, konnte das Singen solcher Lieder häufig doch auch eine Ablehnung der einengenden Zwänge der HJ signalisieren.
Der Verzicht auf Vorgaben brachte es mit sich, dass das eine oder andere damals überaus populäre Lied fehlt. Zu nennen wären etwa das Kosakenlied „Platoff preisen wir den Helden“ oder das als eine der „Hymnen“ von Navajos und Edelweißpiraten gehandelte „Jenseits des Tales“. Aber vielleicht finden sich ja nunmehr Interpreten, die diese Lücke schließen.
Und nun viel Spaß beim Anhören der bisherigen Produktionen.