„Besondere Kennzeichen: Neger“

Schwarze im NS-Staat

 
 

Inhalt

  » Einführung
  » Der Fall Coburg: Schwarze im Schild?
  » Ganz normale Leute
  » „Die schwarze Gefahr“: National-völkische
Angstphantasien von einem Rassenkrieg
    » Erster Weltkrieg: „Unsere Feinde“
    » „Schwarze lernen, wie man auf Weiße schießt“
    » Rheinlandbesetzung: „Die schwarze Schmach“
    » Blut und Gene: „Verseuchung“, „Vernegerung“
    » Arbeitermacht und farbige Welt: „Schwarze Sowjets“
    » „In 100 Jahren ...“: Weltherrschaft der Schwarzen?
  » Embleme der Moderne: Leitbilder - Feindbilder
    » „Negerkunst“ und Avantgarde
    » Jazz
    » Josephine Baker
    » „Jonny spielt auf!“
    » Es wird Mode: Man „negert“
    » „Rassenkampf“ im Sport
    » Feindbilder: „Hinter dem Schwarzen steht immer der Jude“
  » Der NS-Staat macht ernst
    » „Die weiße Gefahr“: Diskriminierung und Verfolgung
    » Sterilisierung der „Rheinlandbastarde“
    » Kriegsgefangene
    » Rassenforschung und Menschenversuche
    » Menschen im KZ. Spuren
    » Widerstand
  » Alles anders?
  » Daten
  » Impressum

Einführung

Seit 1989 mehren sich in Deutschland rassistische Angriffe gegen „Andersfarbige“. Vor diesem Hintergrund beleuchtet die Ausstellung das Schicksal von Afrikanern und anderen Schwarzen im NS-Staat. Der Blick auf die Vergangenheit legt dabei Kontinuitätslinien frei, die oft erschreckend ungebrochen in die Gegenwart führen.

Ausgangspunkt für die Ausstellung ist die Beobachtung, dass es sich bei der großen Mehrheit der „schwarzen Deutschen“ um ganz normale Leute handelte, die ihr Leben nicht anders als die meisten übrigen Menschen nach den geltenden Normen und Regeln der deutschen Gesellschaft gestalten und meistern wollten.

Diesem Entwurf stellte sich das nationalsozialistische Konstrukt des „Negers“ entgegen, das äußerliche – „rassische“ – Merkmale wie Hautfarbe, Lippen und Haarform zum Vorwand nahm, sie zu „Fremden“ abzustempeln. Sie wurden als „gefährliche Pest“ gesehen, die den durch den Nationalsozialismus neu definierten „deutschen Volkskörper“ nicht nur kulturell, sondern auch biologisch bedrohte. Die gesellschaftliche und politische Diffamierung, Verfolgung und Vernichtung von Schwarzen durch den NS-Staat erscheint so am Ende als unausweichliche Folge eines rassistischen Konstrukts.

Die Ausstellung zeigt neben historischen Dokumenten wie Flugschriften, Plakaten und Archivalien Fotografien, Bücher, Münzen, Spielzeug, Werke der bildenden Kunst, Tondokumente, Filme und Interviews mit Überlebenden – Facetten aus dem Leben der Farbigen, die sich zu einem Gesamtbild ihres Schicksals zusammenfügen. Unter verschiedenen Gesichtspunkten und auf unterschiedlichen Ebenen wird so das Leben der Schwarzen in Deutschland und ihre Rolle im nationalsozialistischen Staat dokumentiert.
 

+++ Der Fall Coburg: Schwarze im Schild? »