Wolfgang Abel, ”Bastarde am Rhein”, in:
Neues Volk. Blätter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP,
Leipzig, 2 (1934) |
Sterilisierung
der „Rheinlandbastarde“
Im Frühjahr 1937 wurde in der Prinz-Albert-Straße,
dem Sitz der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) in Berlin, die sogenannte
„Sonderkommission 3“ gebildet, mit dem Auftrag, die
Sterilisierung aller Kinder von französischen und amerikanischen
Besatzungssoldaten aus der Zeit der Rheinlandbesetzung mit deutschen
Frauen (den sogenannten „Rheinlandbastarden“) durchzuführen.
Das Reichsministerium des Innern, das zuvor in jahrelanger systematischer
Kleinarbeit und in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und
Wohlfahrtsverbänden wie der Deutschen Caritas e.V. recherchiert
hatte, stellte dazu die nötigen Unterlagen, die jedes Kind
genau erfassten, zur Verfügung. Nach Abschluss der Aktion,
die streng geheim gehalten wurde, waren mehrere hundert Jugendliche
zwangsweise sterilisiert. Niemand von ihnen hat bis heute eine
Entschädigung erhalten. Eine Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus
blieb diesen Menschen versagt.
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