Französische Kriegsgefangene im Stalag III A,
Luckenwalde |
Kriegsgefangene
Mit dem Krieg an der Westfront gerieten seit 1940
Tausende von Kolonialsoldaten, darunter 16 000 Senegalesen, später
auch schwarze Kriegsteilnehmer aus den USA, Belgien und Großbritannien,
in deutsche Kriegsgefangenschaft. Dokumente und Zeugenaussagen
zeigen, dass diese Gefangenen im allgemeinen besonders schonungslos
behandelt wurden. Sie beweisen zudem die Existenz von Befehlen
der SS, die - vor allem bei Kriegsbeginn und dann erneut nach
dem Kriegseintritt der USA - auf eine Liquidierung der Schwarzen
abzielten. Noch am 21. Juni befahl der Kommandeur des 1. Bataillons
der 17. SS-Infanterie-Division in der Nähe von Raids (Frankreich)
alle „Neger“ bei der Gefangennahme zu erschießen.
In Belgien ordnete ein hoher NS-Funktionär 1944 an, „keine
Gefangenen zu machen“, und der ihm unterstellte Kommandeur
seines „Volkssturms“ verlangte von der Truppe, „alle
farbigen Gefangenen auf der Stelle zu töten [...]“
Diejenigen Schwarzen, die nicht auf dem Schlachtfeld
den Tod fanden, wurden in verschiedenen Kriegsgefangenenlagern
entweder in den besetzten Gebieten oder im Reich interniert. Unter
meist äußerst unzureichenden Bedingungen und oft streng
von den übrigen Gefangenen getrennt, mussten sie hier in
der Regel bis zur Befreiung durch die Alliierten ausharren. Viele
haben das nicht überlebt.
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