Der Fall Coburg:
Schwarze im Schild?
In den Veränderungen des Wappens der fränkischen
Stadt Coburg im 20. Jahrhundert spiegelt sich das Verhältnis
der Deutschen zu den Farbigen. Über Jahrhunderte zierte der
„Mohr“ das Stadtwappen. 1929 wurde Coburg - nach einer
aggressiven antisemitischen Kampagne - die erste Stadt Deutschlands
mit einer nationalsozialistischen Ratsmehrheit; Adolf Hitler wurde
Ehrenbürger.
1934 wurde das alte Stadtwappen durch ein neues
ersetzt, in das ein Entwurf Hitlers für das sogenannte „Coburger
Abzeichen“ einging, das an den „Deutschen Tag“
erinnern sollte, den die „vaterländischen Verbände“
zusammen mit der NSDAP 1922 in der Stadt veranstaltet hatten.
1953 wurde der „Mohr“ in leicht modernisierter
Form wieder in das Stadtwappen übernommen.
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