Einzug der Kolonialtruppen (Tirailleurs Sénégalais)
am 3.9.1919, Diez, Wilhelmstrasse. |
Rheinlandbesetzung:
„Die schwarze Schmach“
Die Beteiligung französischer Kolonialtruppen
an der Besetzung des Rheinlandes und dann der des Ruhrgebiets
nach dem Ersten Weltkrieg wurde von Teilen der nationalen Presse
und einigen einflussreichen Vertretern von Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft als bewusste Demütigung Deutschlands durch
den französischen „Erbfeind“ angegriffen. Mit
kalkulierter Empörung verwiesen sie auf die „Schmach“
, die dem „deutschen Kulturvolk“ angetan würde,
indem man unzivilisierte „Wilde“, ausgestattet mit
Hoheitsrechten und militärischer Macht, als Herren über
Weiße setzte. Um die verbündeten Kriegsgegner zu spalten
und Frankreich außenpolitisch zu isolieren, verwiesen sie
grundsätzlich auf die Gefahren, die der weltweiten Vorherrschaft
der „weißen Rasse“ aus solchem Vorgehen erwüchsen:
Der Kolonisierte würde übermütig und wäre
danach nicht länger so leicht zu lenken.
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