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Alles anders?
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kamen zu den
wenigen Schwarzen, die das „Dritte Reich“ überlebt
hatten, neue Gruppen von „Farbigen“ nach Deutschland.
Schwarze Soldaten der US-Streitkräfte; Studenten und Lehrlinge,
die nach der Unabhängigkeit der meisten Kolonien in Afrika
seit Beginn der 60ger Jahre im Rahmen entwicklungspolitischer
Maßnahmen der Bundesregierung ins Land geholt wurden; Afrikaner
aus Ghana, Angola, Mosambik und Namibia, die im außenpolitischen
Interesse der DDR in Ostdeutschland ausgebildet wurden; und –
seit Ende der 70ger Jahre – immer häufiger auch Asylsuchende
auf der Flucht vor Krieg, Naturkatastrophen und wirtschaftlichem
Elend.
Zusammengenommen bildet diese Gruppe von Menschen
unterschiedlicher ethnischer und sozialer Herkunft, zu der auch
noch ihre Kinder mit deutschen Partnern zu zählen sind, eine
schon lange nicht mehr zu übersehende Minderheit der deutschen
Gesellschaft, deren bleibende Präsenz und Bedeutung nicht
mehr zu bezweifeln ist. Ihre unterschiedlichen Erfahrungen zeigen
– verstärkt nach 1989 – , wie sehr sich die in
der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen Begegnungsmuster
zwischen Schwarz und Weiß bis heute erhalten haben.
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