“Boy” Ecury, von den Nationalsozialisten
ermordeter Widerstandkämpfer aus Surinam. Fotografie, um
1942. |
Widerstand
Nur sehr selten finden sich in den Akten oder in
anderen Quellen Hinweise darauf, dass sich Schwarze den Nationalsozialisten
entgegengestellt haben. Die relativ geringe Zahl der im deutschen
Machtbereich lebenden „Farbigen“ und die ungünstigen
Rahmenbedingungen lassen Widerstandsaktionen in größerem
Umfang wohl auch nicht erwarten. Immerhin ist es, vor der Machtergreifung
der Nationalsozialisten und vor allem später in den von der
Wehrmacht besetzten Gebieten im westlichen Europa, vereinzelt
zu oppositionellen Aktionen von Schwarzen gekommen.
Segundo Jorge Adalberto, genannt “Boy”,
Ecury war 1922 auf der Insel Arruba geboren und 1937 zum Studium
in die Niederlande gekommen. Hier schloss er sich verschiedenen
national-revolutionären Gruppen an, die für die Unabhängigkeit
der niederländischen Kolonien in der Karibik kämpften.
Später wurde er auch Mitglied der Kommunistischen Partei.
Seit 1944 nahm er aktiv an verschiedenen Sabotageakten gegen die
deutschen Besatzer teil und wurde bald von der Gestapo gesucht.
Zum Verhängnis wurde ihm im November 1944 sein letzter Auftrag:
er sollte in Rotterdam verhindern, dass die Deutschen bestimmte
Hafenanlagen vernichteten. Am 5. November griffen die Deutschen
zu. Ecury wurde beim Verlassen einer Kirche verhaftet. Am folgenden
Tag, dem 6. November 1944, unmittelbar nach einem kurzen Standgericht
im “Oranje-Hotel”, Scheveningen, wurde er in den nahegelegenen
Dünen vor der Stadt hingerichtet.
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