Kölner Domblatt 2014 - page 40

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iris schaefer
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caroline von saint-george
che Grund für die weitläufige Reduzierung des Kopfschmucks in der farbigen
Ausführung. Im malerischen Prozess wurden darüber hinaus die Konturen und
Binnenzeichnungen von Augen, Nasen und Mündern vieler Köpfe der Gefähr-
tinnen verändert oder verschoben, wobei kein generelles Prinzip zu erkennen ist.
Während imHintergrund links aus der unterzeichneten Form von zwei sich stark
überschneidenden Köpfen in der Malerei eine einzelne Kopfform erwuchs, taucht
am rechten Bildrand in der Malerei eine Kopfform auf, die keine Unterzeichnung
erkennen lässt und vermutlich aufgrund des ursprünglich geplanten Diadems der
darunter dargestellten Person anfänglich gar nicht vorgesehen war (Abb. 9, 28).
Im Gegensatz dazu lässt sich beim Kopf des hl. Ätherius keinerlei Unter-
zeichnung für den gemalten Blattkranz erkennen, mit dem sich sein Haupt dem
gemalten Kopfputz des Gefolges der hl. Ursula annähert. Sein ursprünglich ge-
schlossen gezeichneter Mund stellt sich in der farbigen Ausführung leicht geöff-
net dar (Abb. 28).
29.
Linke Flügelinnenseite, Detail des Banners im IR-Reflektogramm (links) und Auflicht (rechts).
Die zeichnerisch vorgegebenen zehn bzw. elf stilisierten Hermelinschwänzchen weichen in der
Malerei einer unauffälligen naturalistischen Darstellung des Fells. Die dem Betrachter zugewandten
Löwen in den übrigen Feldern erhalten in der farbigen Ausführung je eine Krone auf ihren Häuptern.
1...,30,31,32,33,34,35,36,37,38,39 41,42,43,44,45,46,47,48,49,50,...63
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