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zur unterzeichnung des altars der stadtpatrone
muster des Gewands, das unterhalb der Schulterachsel hervortritt. Außerdem
lässt sich im Infrarotreflektogramm ablesen, dass sich der Mantel des hl. Gereon
ursprünglich weiter ausladend über den Boden erstreckte und einen Großteil der
Fahnenstange verdeckte.
Vergleichsweise geringfügige Veränderungen beinhaltet die Darstellung sei-
nes rechten Nachbarn mit Schwert. Sie beschränken sich auf kleinere Formän-
derungen in der Parierstange des Schwerts, des Kopfschmucks und des rechten
Knieschutzes sowie der Hinzufügung eines Oberlippenbarts in der Malerei.
Eklatante Unterschiede zwischen der grafischen Bildplanung und der Malerei
kennzeichnen den weiter rechts dargestellten Krieger mit Stangenwaffe (Abb. 34).
In größtem Gegensatz steht die Darstellung des Kopfes, die in der Unterzeich-
nung einen tief in die Stirn reichenden Helm und ein Gesicht mit markanten,
leicht grimmig wirkenden Zügen vorsah und sich in der Malerei in das Bildnis ei-
nes jungen Mannes mit weicher und freundlicher Physiognomie verwandelte,
dessen langes, lockiges Haar mit einem Blütenkranz geschmückt ist. Unmittel-
33.
Rechte Flügelinnenseite, Detail des Lendners des hl. Gereon im IR-Reflektogramm (links) und
Auflicht (rechts). Die zeichnerisch geplanten Formen des Lendners mit einer schräg über den Rumpf
verlaufenden Waffenkette weichen eklatant von dem in der Malerei höchst kostbar dargestellten
Oberteil ab.