nen Hinweis darauf, dass in einem zweiten feinplanerischen Schritt möglicher-
weise unterschiedliche Zeichenmittel zum Einsatz kamen, liefern die erkennba-
ren Schraffuren im Bereich der Nase des jungen stehenden Königs rechts des Ma-
rienthrons, denn ihrem Aussehen nach erinnern sie eher an Pinsel- als an
Stiftlinien. Gleiches gilt für die auffallend dunkel in Erscheinung tretenden Kon-
tur- und Punktzeichnungen der Zierwappen der Schwertscheide, die unterhalb
der Mohrenfahne dargestellt ist.
Von diesen präzisierenden zeichnerischen Angaben sind korrigierende Ver-
änderungen als Pentimenti innerhalb der Unterzeichnung zu unterscheiden. Da-
zu zählen teils nur vage auszumachende Korrekturen in der Kontur des Kopfes
des jungen Mannes am linken Bildrand, in Binnenzeichnung und Mundpartie
seines Gesichts, in einzelnen Fingern der linken Hand Mariens und möglicher-
weise auch im Daumen der Hand am äußersten rechten Bildrand (Abb. 14).
Eine nicht genau zu erfassende Veränderung der ersten zeichnerischen Kom-
positionsplanung deutet sich schließlich in der linken unteren Mantelpartie Ma-
riens an (Abb. 16). Hier weichen nicht nur die vielfach auffallend breiten Linien
einer vermutlichen Federzeichnung, sondern auch die Art der Schraffuren von
143
zur unterzeichnung des altars der stadtpatrone
17.
Mitteltafel, Detail der männlichen Figur links
des Marienthrons, IR-Reflektogramm. Im
Kragen ist ein Farbkürzel ersichtlich, das einer
spiegelverkehrten Ziffer 4 gleicht.