Kölner Domblatt 2014 - page 23

nen schließlich die kurzen breiten Linienangaben zur Unterzeichnung der zahl-
reichen Sterne im Banner am rechten Bildrand. Im Unterschied dazu beschrei-
ben die entsprechenden Zeichenlinien vergleichsweise ausführlich die kleinen Fi-
guren der Engel im Bildhintergrund (Abb. 15). Insgesamt bekräftigt sich damit die
Vermutung, dass tatsächlich alle Bildelemente außer der eingangs beschriebenen
und mit Lochner in Verbindung zu bringenden Unterzeichnung mit den breit-
läufigen Linien fixiert wurden. Diese grafischen Vorgaben weichen sowohl mate-
riell als auch stilistisch von den charakteristischen Unterzeichnungen Stefan
Lochners deutlich ab. Da sie im Bereich des Griffs des anfänglich erwähnten
Schwertes dessen typische Zeichnung zu überlagern scheinen, ist zu vermuten,
dass nach Lochner eine andere Hand die Unterzeichnung der Mitteltafel fortsetzte
und vollendete.
Interessanterweise treten in den breitzeichnerisch angelegten Formen und
Motiven an verschiedenen Stellen weitere, meist sehr feine präzisierende Linien
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zur unterzeichnung des altars der stadtpatrone
14.
Mitteltafel, Details der Köpfe männlicher Figuren am linken Bildrand (links) und am rechten Bild-
rand (rechts) im IR-Reflektogramm. Von der locker wirkenden Unterzeichnung des linken Kopfes, die
noch typische Merkmale des Lochner’schen Zeichenstils aufweist, unterscheiden sich die breitzeich-
nenden Linien zur Angabe von Haartracht und Turban des rechten Kopfes.
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