Wir überarbeiten zur Zeit unser Online-Angebot. Daher pausiert das "Bild der Woche" aktuell.
Vielen Dank für Ihr Verständnis
Bild der 18. Woche - 29. April bis 5. Mai 2024
Karl-Heinz Hargesheimer, besser bekannt als Chargesheimer, wäre im Mitte Mai 100 Jahre alt geworden. Er war eine zentrale Fotografenpersönlichkeit im Köln der Nachkriegszeit und zugleich weit mehr als das. Neben seiner fotografischen Arbeit betätigte er sich auch als Maler, Bildhauer und Bühnenbildner.
Ohne formale Ausbildung besuchte er einige Semester lang Fotokurse an den Kölner Werkschulen und der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen. In dieser Zeit entwickelte er sein Interesse an der Lichtgrafik und arbeitete als Bühnenfotograf.
Ab den 1950er Jahren übernahm er auch Aufträge in der Werbefotografie und unterrichtete bis 1955 an der Bi-Kla-Schule in Düsseldorf. Es folgten Ausstellungen, in denen er sich auf die Personenfotografie konzentrierte, was schließlich in einer Reihe von Bildbänden gipfelte.
Zwischen 1957 und 1960 veröffentlichte er sieben Bücher über verschiedene Regionen Deutschlands, darunter Köln, das Ruhrgebiet und Berlin, die heute als Meilensteine der Fotografiegeschichte gelten. Danach widmete er sich verstärkt dem Theater, entwarf Bühnenbilder, führte Regie und arbeitete an kinetischen Objekten.
Seine späten Arbeiten, darunter Bildbände über Hannover und Köln, zeigen einen neuen Stil mit Anklängen an die Neue Sachlichkeit und eine kritische Perspektive. Trotz seiner Anerkennung litt Chargesheimer an einer beginnenden Depression, die schließlich Ende 1971 zu seinem Freitod führte.
Sein fotografischer Nachlass wurde 1978 vom Museum Ludwig erworben und umfasst Abzüge sowie ein umfangreiches Negativarchiv.
A. Borggrefe