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Fronleichnam im Rheinland

Bild der 22. Woche - 27. Mai bis 2. Juni 2024

Rüdell, Carl, Fronleichnamsprozession in Köln, südlich von Sankt Maria Himmelfahrt, Zeichnung, um 1910, Köln, Kölnisches Stadtmuseum, Inv.-Nr. HM 1919/33

 

Fronleichnam, auch als Hochfest des Leibes und Blutes Christi bekannt, ist ein wichtiger Feiertag im liturgischen Kalender der katholischen Kirche. Es wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert und steht im Mittelpunkt des katholischen Glaubens, da es die reale Präsenz Jesu Christi in der Eucharistie würdigt. Der Name „Fronleichnam“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „vrône lîcham“ ab, was „des Herrn Leib“ bedeutet. Im Rheinland, einer der Hochburgen der katholischen Tradition in Deutschland, wird dieses Fest besonders feierlich begangen.

Im Rheinland ist die Fronleichnamsprozession ein beeindruckendes Ereignis, das tief in der lokalen Kultur verwurzelt ist. Diese Prozessionen haben eine lange Tradition und bieten eine einzigartige Mischung aus religiöser Verehrung und folkloristischer Pracht. Die Gemeinden bereiten sich oft wochenlang auf diesen Tag vor. Straßen werden geschmückt, Altäre errichtet und Blumenteppiche kunstvoll gelegt. Diese Blumenteppiche, oft aus farbenfrohen Blütenblättern und Blättern gestaltet, stellen religiöse Motive und Symbole dar und bilden einen wichtigen Bestandteil der Prozession.

Am Morgen des Festtages beginnt die Feier mit einer heiligen Messe, die meist unter freiem Himmel stattfindet. Nach der Messe wird das Allerheiligste, das in einer Monstranz präsentiert wird, durch die Straßen getragen. Die Gläubigen folgen dem Priester, der die Monstranz trägt, in einem feierlichen Zug. Häufig wird die Prozession von Kirchenchören, Blaskapellen und Messdienern begleitet. Die Prozession macht an verschiedenen Altären Halt, wo kurze Gebete und Segnungen stattfinden.

Auch die Kölner Fronleichnamsprozession zieht jedes Jahr viele Gläubige und Schaulustige an. Die Route führt durch die historische Altstadt.

Im katholischen Rheinland ist der Tag mehr als nur ein religiöser Feiertag; es ist ein Ausdruck der Gemeinschaft und des Glaubens. Die Prozessionen bieten den Gläubigen die Möglichkeit, ihren Glauben öffentlich zu bezeugen und ihre Verbundenheit mit der Kirche und ihren Mitmenschen zu demonstrieren. Gleichzeitig sind sie ein kulturelles Ereignis, das Touristen und Einheimische gleichermaßen begeistert. 

A. Borggrefe