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It's Coffee Time

Bild der 40. Woche - 2. Oktober bis 8. Oktober 2023

Teile eines Kaffee-Service, Deutz, J. W. Bruckmann Söhne, um 1840
Porzellan, vergoldet, Kaffeekanne Höhe: 27 cm; Milchkanne Höhe: 16 cm; Zuckerdose Höhe: 15 cm; Tasse Höhe: 6,8 cm; Untertasse Durchmesser: 15 cm
Kölnisches Stadtmuseum KSM 1988/761

Es ist nicht selbstverständlich, dass im 19. Jahrhundert Porzellan in Köln hergestellt wurde, obwohl es zunächst so klingen mag. Die großen Marken-Lexika erwähnen hauptsächlich die Fabrik von Engelbert Cremer in Nippes (1793 - 1847) und die Fabrik in Kalk (1875 - 1900). Allerdings gab es bereits im Jahr 1783 eine Fayence-Manufaktur in der Severinstraße, die auch Porzellan produzierte. Im Laufe des 19. Jahrhunderts kamen noch zwei weitere Fayence-Manufakturen hinzu. In den 1830er Jahren wurde in Deutz die Porzellanfabrik Bruckmann gegründet, die auch eine Porzellanhandlung in der Kölner Innenstadt betrieb. Diese Fabrik war bis in die 1860er Jahre der größte Arbeitgeber in Deutz, musste jedoch im Jahr 1890 schließen.

Die Frage, ob in Deutz hochwertiges Porzellan hergestellt oder nur "veredelt" wurde, beantwortet sich durch einen Trockenstempel, der auf einigen Teilen des Services angebracht ist. Die Firma J.W. Bruckmann Söhne verwendete die Initialen "JB" als ihre Marke. Diese Marke ist in keinen der einschlägigen Marken-Lexika verzeichnet und kann daher keiner der normalerweise gut dokumentierten größeren Fabriken zugeordnet werden. Interessanterweise findet sich genau diese Marke auf einigen Teilen eines 36-teiligen weißen Kaffee-Services, das im Jahr 1988 dem Kölnischen Stadtmuseum geschenkt wurde. Dieses Service hatte zuvor lange Zeit im Besitz einer Kölner Familie verweilt.

J. RebentischA. Borggrefe