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Bild der 52. Woche - 21. bis 28. Dezember 1998
Tiepolo - der Maler dieses Bildes trägt einen berühmten Namen. Es handelt sich jedoch nicht um den Tiepolo, nicht um Giovanni Battista Tiepolo, sondern um einen seiner beiden Söhne Giandomenico und Lorenzo. Giovanni Domenico hatte nicht nur das Handwerk der Malerei bei seinem Vater erlernt, sonder gehörte auch zu dessen engstem Mitarbeiterkreis. Zusammen mit seinem Vater arbeitete er an umfangreichen Fresken und großen Altären in Venedig und anderen oberitalienischen Städten. Auch an der Ausmalung der Würzburger Residenz von 1750-1753 war er beteiligt. Unser Bild ist eine kleine Ölskizze, vermutlich Studie zu einem Gemälde, welches für das Kloster Münsterschwarzach angefertigt wurde. Geleitet vom Lichtstrahl des Sterns haben die Heiligen Drei Könige den Stall und das neugeborene Kind erreicht. Die Muttergottes sitzt neben einem zerstörten Holzwagen, der Stall selbst ist eine Ruine. Von links erleuchtet himmlisches Licht die Szene. Der Ärmlichkeit der Umgebung steht die Pracht der Kleidung gegenüber. Kostbare Goldtöne, seidige Glanzeffekte bestimmen die teuren und vollen Gewänder, mit denen der älteste der Könige bekleidet ist. Dieser Farbklang der Tücher, das milde, fast stoffliche himmlische Licht sowie der Pathos des knienden Königs lassen eine weiche, zarte Stimmung entstehen. Hier herrscht keine Hektik, keine Unruhe, hier ist es nicht laut, weder Angst noch Sorge sind zu spüren. Selbst die Personen, die noch nicht bis zum Christuskind vorgedrungen sind, lassen keine Bewegung spüren, sondern verharren still. Nach der Stille der Geburtsnacht ist auch die Nacht, in der die Drei Könige mit ihrem großen Gefolge zum Ziel ihrer Suche gelangen eine Stille Nacht
T. Nagel