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Kniender König links

Ausführlich und präzise sind Kopf, Hände und Gewand des links knienden Königs zeichnerisch ausformuliert. Den detaillierten feinen Linienangaben zur Beschreibung der Physiognomie des bärtigen Mannes im greisen Alter folgt die Malerei sehr genau. Indessen wird die zeichnerische Anlage der gefalteten Hände in der farbigen Ausführung leicht verändert und die ursprünglich geplante Verzierung des Ärmelsaum entfiel gänzlich.

Unterhalb des Kopfes werden zeichnerische Angaben zur Gestalt eines Schwertgriffes mit Knauf und einer Hand erkennbar. Hier scheinen sich zwei Arten von Zeichenlinien zu überlagern: Zum einen die feinen Zeichenlinien, die einschließlich der Licht- und Schattenmodellierung durch Schraffuren die Figur des Weisen beschreiben und zum anderen auffallend breite Linien, die sich zunehmend dunkel in der hoch aufragenden Schwertscheide fortzusetzen scheinen.

Mit breiten Linien dieser Art scheint der Großteil der Figuren und Motive auf der Mitteltafel unterzeichnet zu sein. Da diese nicht nur materiell, sondern auch stilistisch deutlich von dem Zeichenvokabular abweichen, das in der Gestalt des Königs, der Maria und des jungen Mannes am linken Bildrand die Handschrift Lochners erkennen lässt, ist die Beteiligung einer weiteren Person zur zeichnerischen Bildplanung der Mitteltafel zu vermuten. Die beschriebene Überlagerung im Bereich des Schwertgriffes könnte Indiz dafür sein, dass diese Person die von Lochner begonnene Unterzeichnung fortsetzte und vollendete.


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