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Für immer vereint

Bild der 03. Woche - 19. Januar bis 25. Januar 2015

Antonio Maria Esquivel: Darstellung eines spanischen Edelmannes, 1. H. des 19. Jh.s. Elfenbein, H 5,3 x B 4,9 cm, originaler vergoldeter Metallrahmen, lnv.-Nr. WRM 3821 (Foto: Max Hauser)

Detail aus: Antonio Maria Esquivel: Darstellung eines spanischen Edelmannes, 1. H. des 19. Jh.s. Elfenbein, H 5,3 x B 4,9 cm, originaler vergoldeter Metallrahmen, lnv.-Nr. WRM 3821 (Foto: Max Hauser)

Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud konnte 2014 durch eine Schenkung über 170 solcher Miniaturbildnisse erwerben. An dieser Stelle nun sollen einige besondere Objekte dieser Sammlung vorgestellt werden. Nach den letzten Bildern der Woche in dieser Serie widmen wir uns diese Woche dem Porträt eines jungen Spaniers.

Der spanische Edelmann, der uns hier sehr distinguiert und mit großem Ernst entgegen blickt, ist gekleidet in einen dunklen, zweireihig geknöpften Rock, weiße Weste und ein helles Hemd mit Stehkragen, darunter gebunden ein Krawattentuch.

Es ist ein winziges Detail, das uns auf die Bestimmung dieser Porträtminiatur hinweisen kann: das kleine, mit einem Kreuz verzierte, gelb gefasste Bildnismedaillon, das der schwarzgelockte Herr an seiner Brust trägt (s. Bild rechts). Mit bloßem Auge kaum auszumachen, ist ein Frauenporträt im Profil zu erkennen; ziemlich sicher dürfte es sich bei der Dargestellten um die Ehefrau des Edelmanns handeln. Zu vermuten ist, dass ein Pendant zu unserem Bild existiert(e). welches die Ehefrau abbildet(e) wie sie umgekehrt ein kleines Medaillon-Bildnis ihres Mannes trägt, wobei es sich wiederum um das Abbild unserer Darstellung handeln dürfte. Mittels solcher Miniaturbildnisse konnten sich Eheleute auch in Zeiten von Trennungen- wenn der Gatte etwa geschäftlich auf Reisen war- gegenseitig des Anblicks des anderen erfreuen.

Unser Herrenporträt stammt von der Hand des spanischen Miniaturmalers Antonio Maria Esquivel. Esquivel studierte an der Kunstschule seiner Heimatstadt Sevilla; Ehrenmitglied der Akademie von San Fernando seit 1832, wurde Esquivel 1843 Hofmaler des spanischen Königshauses. Der Spanier schuf auch Historiengemälde und Porträts in Öl; bei seinen Miniaturen ist vor allem eine besondere Sorgfalt in der Wiedergabe der Kleidung der Dargestellten zu erkennen.

B. Schaefer