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Bild der 38. Woche - 14. bis 21. September 1998
Die Abbildung zeigt eine rebab genannte Spießlaute aus einem Gamelan-Instrumentenset, das das Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde dank einer großzügigen Zuwendung der Kölner Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln Ende letzten Jahres erwerben konnte. Das reichdekorierte Gamelan stammt aus der zentraljavanischen Fürstenstadt Surakarta, wo es Anfang dieses Jahrhunderts angefertigt wurde. Es umfaßt rund vierzig gut erhaltene und gestimmte Bronzegongs, Becken, Zimbeln, Metallophone, Trommeln, eine Stehgeige und zwei Zithern.
Viele der Instrumente sind in den beiden auf Java verbreiteten Tonsystemen slendro und pelog vorhanden. Das Klangspektrum umfaßt bis zu sieben Oktaven; alle Stimmen entwickeln sich selbständig und linear ohne akkordische Bindung. Wesentliche Förderung erfuhr die Gamelanmusik unter den vom 8. bis zum 10. Jahrhundert auf Zentraljava herrschenden Mataram-Königen. Hofmusikanten pflegten das komplexe Zusammenspiel auf den verschiedenen Instrumenten bei festlichen Anlässen in den Palästen. Gamelanmusiker begleiteten mit ihren Instrumenten die über Land ziehenden Schattenspieler, die ihre Kunst auf Bestellung vornehmlich anläßlich von Festen im Lebenszyklus darboten.
Bis heute ist die traditionelle Gamelanmusik in Indonesien sehr lebendig; zudem wird sie an den staatlichen Konservatorien mit neuen Strömungen konfrontiert und weiterentwickelt. Bereits 1996 hat sich in Köln eine Gruppe von Musikenthusiasten zusammengefunden, die das Gamelanspiel erlernt. Nach dem Umzug des Museums an den Neumarkt wurde das Thema Gamelkan völlig neu in Szene gesetzt. Regelmäßig finden Kurse für Individualbesucher statt, aber auch Schuklassen können die Angebote nutzen.
J. Engelhard