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Ein Amerikaner auf den Philippinen

Bild der 36. Woche - 31. August bis 7. September 1998

Dean Conant Worcester, der Leiter des 'Bureau of Non-Christian Tribes' in Manila neben einem ausgewachsenen Negrito-Mann der Provinz Baatan auf der Insel Luzon, Philippinen. Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde der Stadt Köln. Historisches Fotoarchiv Inventarnummer 5628.

Zum Foto: Dean Conant Worcester, der Leiter des 'Bureau of Non-Christian Tribes' in Manila neben einem ausgewachsenen Negrito-Mann der Provinz Baatan auf der Insel Luzon, Philippinen. Im Jahre 1911 gelangten 3476 ethnografische Fotografien von den philippinischen Inseln aus der Zeit der Jahrhundertwende aus dem Nachlaß des Kölners Johann Georg Hubert Küppers-Loosen in das Rautenstrauch-Joest-Museum. Der Verstorbene hatte das Fotokonvolut größtenteils 1906 von dem Amerikaner Dean Conant Worcester, Leiter des 'Bureau of Non-Christan Tribes' in Manila, käuflich erworben. Worcester kam seinerzeit die Aufgabe zu, für die noch junge Kolonialmacht USA auf den Philippinen administrative Strukturen zu schaffen, um so eine Kontrolle auch der schwer zugänglichen und noch unerforschten Bergregionen des philippinischen Hinterlandes zu gewährleisten. Während zahlreicher Expeditionen zu den 'heidnischen' Völkern erstellte er mit seinen Mitarbeitern eine umfassende Foto- und Textdukumentation, die später offiziell zur Legitimation der 'Kulturmission' der Amerikaner auf den Philippinen eingesetzt wurde. Das spannende Fotomaterial wird derzeit von Dr. Stefan Rohde-Enslin im Rahmen eines auf zwei Jahre angelegten, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Forschungsprojektes unter Leitung von Dr. Jutta Engelhard am Rautenstrauch-Joest-Museum wissenschaftlich untersucht. Ein erster Ergebnisbericht wurde im Kölner Museums-Bulletin 4/1997 veröffentlicht.

J. Engelhard