Hier finden Sie aktuelle Neuigkeiten zu den Angeboten und Aktivitäten des NS-DOK.
Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln trauert um eine geschätzte Kollegin, versierte wissenschaftliche Dokumentarin und liebe Freundin. Obwohl wir wussten, dass Nina nicht wieder gesundwerden würde, kam ihr Tod überraschend und hinterlässt eine große Lücke.
Nina studierte in den 1990er Jahren an der Universität zu Köln Mittlere und Neuere Geschichte, Germanistik und Angloamerikanische Geschichte. Sie schloss das Studium mit dem Magistertitel ab und machte 1999-2000 die Weiterbildung zur Wissenschaftlichen Dokumentarin.
2007 trat Nina ihre Stelle in der Dokumentation des NS-DOK an. Sie kümmerte sich um den Aufbau eines professionellen Arbeitsbereichs für Archiv- und Dokumentation mit einem umfassenden Datenbankmanagementsystem. Sie etablierte einheitliche Verzeichnungsstrukturen und sorgte für die konservatorisch sinnvolle Lagerung der Bestände. Neben der Mitarbeit an Sonderausstellungen und Forschungsprojekten und der Teilnahme an Tagungen und Workshops baute Nina zusätzlich Kontakte zu anderen Gedenkstätten und Archiven auf.
Ihr umfangreiches Fachwissen gab sie als Ausbilderin und stets hilfsbereite Kollegin weiter. Bei Fragen war sie immer nur einen Anruf oder ein Stockwerk weit entfernt. Einer ihrer besonderen Verdienste war ihr Engagement für die Erforschung der Schicksale verfolgter jüdischer Kölner*innen. Seit Jahren recherchierte sie dafür immer neue Quellen, wertete sie aus und dokumentierte diese in verschiedenen Datenbanken. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden – und werden auch weiterhin – den Nachfahren, mit denen das NS-DOK im Austausch steht, zugänglich gemacht und im Gedenkbuch für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln veröffentlicht.
Im März 2024 ehrte das Centrum Schwule Geschichte Nina mit dem Rheinischen Archivarius für ihre professionelle Aufbauarbeit in Kölner Archiven und Dokumentationszentren. Denn die Herkulesaufgabe aus einer Sammlung ein professionelles Archiv zu machen, findet oft im Hintergrund statt und erfährt nicht immer die Anerkennung, die ihr gebührt. Und diese Aufbauarbeit hat sie nicht nur im NS-DOK geleistet, sondern auch in den Archiven des Rom e. V., des DOMiD und des Kölner Frauengeschichtsvereins.
Wir alle durften von ihr lernen – und haben fachlich sowie methodisch von ihrer großen Expertise profitiert. Ihr unermüdlicher Einsatz, Dinge im Großen weiterzudenken und gleichzeitig auch die kleinen Details im Auge zu behalten, hat sie ausgezeichnet. Sie hat damit einen Anspruch an unsere Arbeit gestellt, den das NS-DOK tief verinnerlicht hat und weiterführen wird. Aber auch der persönliche Austausch war für viele von uns sehr bereichernd: Sie war wertschätzend, engagiert und immer ansprechbar, wenn komplexe Sachverhalte nach einer klar strukturierten Lösung verlangten.
Die Archiv- und Dokumentationsarbeit ist nie abgeschlossen, auch das haben wir von Nina gelernt. Es gibt noch so viel zu tun und so viel zu lernen. Jetzt ohne Nina. Und das macht uns unendlich traurig.
Sigrid Haller-Rübbeck für das Team des NS-DOK
Über das Jahr 2023 wurden in intensiven Diskussionen ein Leitbild und eine Strategie für das NS-DOK in den kommenden Jahren entwickelt. Damit ging auch einher, den optischen Auftritt des NS-DOK zu modernisieren. Wir freuen uns, dass nun auch die neu konzipierte und gestaltete Website des NS-DOK online ist.
Hier informieren wir Sie ab sofort über die Bildungs- und Beratungsangebote des Hauses, laufende Ausstellungen, die Geschichte des Ortes und vieles mehr.
Hakenkreuz-Schmierereien, extrem rechte Klassenchats, rassistische Vorfälle – Rechtsextremismus, Rassismus und andere Diskriminierungsformen begegnen uns alltäglich. Doch was tun, wenn man als Privatperson, Gruppe oder Institution selbst davon betroffen ist oder es mitbekommt?
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Köln tut genau das – sie bietet Hilfe für all jene, die sich in irgendeiner Weise mit diesen Themen auseinandersetzen wollen oder müssen.
Im Jahresrückblick der Mobilen Beratung erfahrt ihr mehr über ihre Arbeit und was im letzten Jahr passiert ist.
Angesichts des Erstarkens der rechtsextremistischen AfD bei den Europa- und Landtagswahlen ruft der Verein EL-DE-Haus in Kooperation mit dem Förderverein der Gedenkstätte Buchenwald und deren Initiative „Buchenwald war überall“ dazu auf, jetzt erst recht ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus, Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus zu setzen und die Arbeit des Kölner NS-Dokumentationszentrum zu unterstützen. Dies kann durch Beitritt zum Verein, einer Fördermitgliedschaft und durch einzelne oder dauerhafte Spenden geschehen. Mehr Informationen zur Kampagne „Demokratie ist alternativlos!“ finden Sie hier.
Spenden an den Verein EL-DE-Haus:
Stichwort „Demokratie ist alternativlos“
IBAN: DE 03 3705 0198 0008 1922 05
Sparkasse KölnBonn
Spenden an den Förderverein Buchenwald:
Stichwort „Demokratie ist alternativlos“
IBAN: DE18 8205 1000 0301 0211 71
Sparkasse Mittelthüringen
Die Kölner Messe stellte während des Zweiten Weltkriegs einen zentralen Ort der Verfolgung in Köln dar. Auf dem Gelände direkt am Rhein waren ein Außenkommando des KZ Buchenwald, Lager für Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene sowie ein Barackenlager der Gestapo untergebracht. Die Häftlinge erlitten schwerste Qualen, mussten während Bombenräumungen und Leichenbergungen nach Luftangriffen ihr Leben riskieren. Der Ort diente zudem als Sammellager für Sint*izze und Rom*nja sowie für als jüdisch verfolgte Menschen. Vom nahegelegenen Bahnhof Deutz-tief erfolgten die Deportationen in die Ghettos, die Konzentrations- und Vernichtungslager. Lernen Sie auf diesem Rundgang die Geschichte des Gebäudekomplexes sowie seine Nutzung als Lager kennen und erfahren Sie mehr über die Haft- und Arbeitsbedingungen sowie einzelne Lebensgeschichten.
Der neue Jahresbericht des NS-DOK liegt vor – neu konzipiert und einmalig als Doppelnummer für die Jahre 2022 und 2023. Vieles ist in diesen beiden Jahren passiert, was die Gesellschaft nicht zum Besseren verändert und auch die Arbeit im NS-DOK beeinflusst hat: Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die ökonomische Krisenentwicklung, die wachsende Skepsis großer Bevölkerungsteile gegenüber der Demokratie, das Erstarken der extremen Rechten, schließlich, nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober 2023, die neue Welle des Antisemitismus.
Zugleich prägten für das NS-DOK Veränderungen im Haus selbst die zurückliegenden zwei Jahre. Die Bauarbeiten zur großen Erweiterung liefen lange Zeit auf Hochtouren. Im Juni 2023 konnten die neuen Bildungs- und Vermittlungsangebote auf der 3. und 4. Etage des EL-DE-Hauses feierlich eröffnet und an die Stadtgesellschaft übergeben werden. Mit der Erweiterung stellten sich auch Fragen nach dem künftigen Selbstverständnis und den Schwerpunkten des NS-DOK. Der Jahresbericht steht hier als PDF-Download (8.895 KB) zur Verfügung.
Ausgehend von Selbstzeugnissen jüdischer Kölner*innen im Bestand des NS-DOK stellt das in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung entstandene Buch die Ausgrenzung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung zwischen 1933 und 1945 aus der zeitgenössischen Sicht der Betroffenen dar. Ihre Schilderungen bieten einen Einblick in ihre Lebensbedingungen, ihre Ängste und immer wieder aufkeimenden Hoffnungen. Der reich bebilderte Band von Martin Rüther wird um einen umfangreichen Internetauftritt ergänzt, der vielfältige, über Köln hinausführende Informationen, Quellen und weitere Materialien bereithält.
Das Buch ist ab sofort für 7€ an der Museumskasse des NS-DOK und im Webshop der Bundeszentrale für politische Bildung erhältlich.
Eine große Arena für Fußball und anderen Mannschaftssport, Anlagen für Leichtathletik, Tennisplätze, ein Schwimmbad, eine Radrennbahn: Der Kölner Sportpark Müngersdorf war zur Einweihung im September 1923 bis zur Eröffnung des Berliner Olympiastadions 1936 die größte deutsche Sportanlage.
Wo im Juni 2024 die Fußball-EM-Spiele der Männer stattfinden werden, fanden auch zur NS-Zeit Sportfeste und Wettkämpfe statt. Fußball-Länderspiele und weitere Begegnungen zogen auch damals Zehntausende Besucher*innen in ihren Bann. Jüdische Vereinsmitglieder und Zuschauer*innen wurden jedoch rasch ausgegrenzt und ausgeschlossen. Und die Sportveranstaltungen dienten auch zur Propaganda und sollten im Zweiten Weltkrieg das Regime stützen. Schließlich wurde der Sportpark für Schieß- und Wehrübungen genutzt.
Währenddessen richteten die nationalsozialistischen Machthaber 1941 nur wenige hundert Meter nördlich des Sportparks einen Lagerkomplex ein, in dem in den folgenden Jahren Tausende als jüdisch verfolgte Kölner*innen unter schrecklichen Bedingungen interniert wurden – als Vorbereitung auf die anschließenden Deportationen in die Ghettos und Vernichtungslager.
Heute befindet sich ein Mahnmal am Ort des ehemaligen Deportationslagers, während an Diskussionen um Namensgebungen von Sportanlagen und Straßen im Sportpark der schwierige Umgang mit der NS-Vergangenheit deutlich wird.
Lernen Sie in diesem Rundgang rund um den Austragungsort der EM-Spiele in Köln die Geschichte des Sportparks und des Deportationslagers kennen.
Bitte melden Sie sich für eine Tour per Mail an nsdok@stadt-koeln.de an.
Im Rahmen von www.fussballunderinnerung.de - ein Projekt zur EURO24.
Führungen in deutscher Sprache (Treffpunkt: KVB Station „RheinEnergieSTADION“):
So, 16.06., 15:30 Uhr
So, 23.06., 11 Uhr
Fr, 28.06., 15:30 Uhr
Dates and times for tours in English (meeting point: KVB station „RheinEnergieSTADION“):
Fr, 14.06., 3:30 pm
Tu, 18.06., 3:30 pm
Fr, 21.06., 3:30 pm
Mo, 24.06., 3:30 pm
Sa, 29.06., 3:30 pm
Wir gratulieren unserer langjährigen Mitarbeiterin Nina Matuszewski ganz herzlich zur Verleihung des „Rheinischen ARCHIVARius“!
Gestiftet wird die Auszeichnung vom Förderverein Centrum Schwule Geschichte e.V. (CSG). Sie dient der Anerkennung auf den Gebieten Archivarbeit und Dokumentation, Quellenrecherche, Erschließung von Archivgut und dessen Bestandserhaltung.
Das CSG möchte damit die vorbildliche Tätigkeit in den Archiven und Dokumentationszentren im Rheinland würdigen und deren Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen. Nina Matuszewski reorganisiert seit 2013 die Inhalte der Datenbanken des NS-DOK und wirkte bei der Erforschung der Schicksale verfolgter jüdischer Kölner*innen mit. Ergebnisse dieser Arbeit wurden unter anderem im Gedenkbuch für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln zugänglich gemacht.
Am 16. Juni 2023 eröffnete Oberbürgermeisterin Henriette Reker feierlich die neuen Lernräume des NS-DOK. Am 17. Juni fand ein großes Eröffnungsfest im NS-DOK statt, das die Stadtgesellschaft und alle Interessierten dazu einlud, die neuen Bildungsangebote sowie weitere Projekte des NS-DOK und Kooperationspartner*innen kennenzulernen. Die neuen Lernräume können ab jetzt gebucht werden. Informationen zum Demokratiespiel Remote Island sowie zum Jungen Museum finden Sie hier. Es stehen drei Erzählcafés zur Verfügung, die Sie zur Nachbereitung einer Führung durch die Gedenkstätte und die Dauerausstellung nutzen können - geben Sie dies bitte bei Ihrer Buchung an.