Ein Schatz für die Forschung: Der Nachlass Hieronymi

Bild der 18. Woche - 2. Mai bis 8. Mai 2022

Robert Hieronymi mit seiner Tochter Angelina im Restaurierungsatelier in Bonn im Jahr 1934, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Der Maler und Restaurator Robert Hieronymi und seine Tochter Angelina restaurierten zwischen 1920 und 1944 rund 600 Werke für das Wallraf-Richartz-Museum. Robert Hieronymis Ruf reichte weit über das Rheinland hinaus. Zu den prominentesten Werken, die von ihm restauriert wurden, zählen Conrad Soests Marienaltar in Dortmund, der Hochalter des Bartholomäus Bruyn d. Ä. in Essen und der Altar der Stadtpatrone im Kölner Dom.

Zeitgenossen beschreiben Robert Hieronymi als einen außergewöhnlichen und seiner Zeit weit vorausschauenden Restaurator in Deutschland. Fachpublikationen von Angelina Hieronymi fanden über die Landesgrenzen hinaus Beachtung.

Der Nachlass kam 2020 durch die Schenkung von Angelinas Tochter Roswitha Busch-Hofer an das Wallraf-Richartz-Museum. Er umfasst unter anderem Restaurierungsberichte, fotografische Dokumentationen, entnommene Farbschichtproben, restauratorische Materialien und Hilfsmittel, Korrespondenzen sowie Zeitschriften und Bücher mit Kommentaren und Randnotizen.

Die Sichtung und Konzeption einer Erfassungssystematik ist bereits abgeschlossen. Im weiteren Verlauf des Projekts wird ein Archiv erstellt, das eine gezielte Suche zur Restaurierungsgeschichte der einzelnen behandelten Gemälde ermöglicht. Berichte, Fotos und Notizen zu Restaurierungen können so gebündelt erfasst und in Kontext gesetzt werden. Schon jetzt zeichnet sich der enorme Wert der Archivalien für die Objektgeschichte ab. Durch die weitere Bearbeitung können enorm wichtige Informationen für die Provenienzforschung und die allgemeine Restaurierungsgeschichte gewonnen werden.

Das Projekt wird von der Ernst von Siemens Kunststiftung gefördert.

A. Bungenberg