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Bild der 53. Woche - 31. Dezember bis 6. Januar 2008
Bereits unsere Ahnen nahmen Anteil am Schicksal von süßen Knuts, die sich in Folge - wie bereits damals bekannt - in große Problembären entwickeln würden.
Wenn auch die Illustration aus dem 'Rheinischen Quodlibet' (= was beliebt) von 1839 eher anmutet, als wolle Knut seine Freundin Robby vor Gefahren schützen, die knapp außerhalb des Bildausschnitts lauern, so erzählt der Begleittext des anonymen Verfassers eine andere Geschichte: "Das furchtbarste Raubthier des Nordens" sei er, doch leicht zu überlisten. "In Island wissen die Leute, welche etwa unvermuthet von diesem Thiere überrascht werden, sich dadurch aus der Gefahr zu ziehen, daß sie ihm, während es sie verfolgt, einen Handschuh oder sonst etwas hinwerfen; der Bär untersucht Alles genau, was man ihm hinwirft, und verweilt sich dabei so lange, daß man meistens Zeit gewinnt, zu entfliehen." (S. 107)
Das "Rheinische Quodlibet zur Unterhaltung und Belehrung für jeden zusammengetragen von mehreren Freunden mit vielen Abbildungen" präsentiert ein kurioses Sammelsurium von Themen, die außer dem Dom zu Köln nichts Rheinisches beinhalten. Das bildungsinteressierte Publikum wird mit enzyklopädisch anmutenden Informationen wie "Planiglob in Mercators Projection. Zugleich als Karte in Australien", "Tunnel unter der Themse", "Merkwürdige Fische" (darunter die "Gemeine Seeratze"), die Alpenwirtschaft, das Capitol zu Rom und - letzteres sehr ausführlich - Napoleons Leben unterhalten.
Die Kenntnisse über Ursus Maritimus, den Eisbär, umfassen seine Verbreitung, Jagdgewohnheiten, Größe, Fortpflanzung, Fellverwendung und enden mit einer Empfehlung für die damals noch seltene Haltung in zoologischen Gärten: "Wenn der Eisbär in Gefangenschaft geräth, so ist er ziemlich zahm, und kann mit Brod und Fleisch erhalten werden; allein die Wärme des gemäßigten Klima's ist ihm sehr zuwider, und man muß ihn oft mit kaltem Wasser begießen." (S. 108. Es steht zu hoffen, Thomas Dörflein, Knuts Pfleger, bedient sich bei dieser Maßnahme eines handelsüblichen Gartenschlauchs mit Brauseaufsatz.)
B. Alexander