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iris schaefer
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caroline von saint-george
rotreflektogrammen mit der Gesamtansicht der Innen- und Außenseiten der bei-
den Flügel und der Mitteltafel montiert werden.
Trotz der damit erstmals umfänglich sichtbar gemachten Unterzeichnungen
sei an dieser Stelle bereits betont, dass nicht alle zur Entstehungszeit des Altars
verfügbaren Mittel zur grafischen Bildplanung im Infrarot sichtbar gemacht wer-
den können. Eine weitere Einschränkung ergibt sich dadurch, dass infrarote
Strahlen die hinsichtlich Pigmentierung und Aufbau unterschiedlich beschaffe-
nen Farbschichten nicht gleichmäßig durchdringen und Blattmetallauflagen so-
gar gänzlich undurchlässig sind. Unter dieser Voraussetzung ist stets damit zu
rechnen, dass nur ein Teil der tatsächlich vorhandenen Unterzeichnungen er-
kannt und beurteilt werden kann.
3
Gleichwohl machen die jüngst erstellten Infrarotreflektogramme höchst auf-
schlussreiche zeichnerische Bildpläne kenntlich, die hier im Folgenden erstmals
vorgestellt und mit den gemalten Darstellungen verglichen werden.
Während der detaillierten Analyse der Infrarotaufnahmen wurde sehr schnell
deutlich, dass die Befunde äußerst vielschichtig und komplex sind und ihre Ver-
3
Vgl. Franz Mairinger: Strahlenuntersuchung
an Kunstwerken (Bücherei des Restaurators 7),
Leipzig 2003, S. 90−92, 146−147. − Ingo Sand-
ner: Wir haben nichts gesehen! Anmerkungen
zum Nutzen der IR-Reflektographie, in: VDR-
Beiträge, 2008, Heft 2, S. 53−66.
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Die Infrarotfotografien erstellte Michael
Thun, Rheinisches Amt für Denkmalpflege,
1985/86.
1.
Stefan Lochner, Altar der Stadtpatrone,
um 1442. Köln, Dom, Marienkapelle.