Seit vielen Jahren besteht das Desiderat, die unter der Malschicht verborgenen
und daher Unterzeichnung genannten Kompositionsplanungen des Altars der
Stadtpatrone mit modernen Methoden der Gemäldeuntersuchung sichtbar zu
machen. Gilt das großformatige Retabel doch als das zentrale Werk des berühm-
ten Kölner Malers Stefan Lochner, um das sein Œuvre durch stilkritische Ver-
gleiche gruppiert wurde (Abb. 1).
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Da der vergleichende Blick der Stilkritik in den
letzten Jahrzehnten zunehmend auch Unterzeichnungen berücksichtigt, wurde
der Wunsch nach einer umfassenden Sichtbarmachung der grafischen Komposi-
tionspläne des Altars der Stadtpatrone immer dringlicher.
Zwei Gegebenheiten boten beste Voraussetzungen, das Erwünschte jüngst zu
realisieren. Dazu zählte zum einen das Forschungsprojekt »Die Sprache des Ma-
terials – Technologie der Kölner Tafelmalerei vom Meister der Hl. Veronika bis
Stefan Lochner«, das von 2009 bis 2012 u. a. viele neue Erkenntnisse zur Unter-
zeichnung von Gemälden Stefan Lochners und seiner Zeitgenossen erbrachte.
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Zum anderen erwies sich die im Rahmen dieses Projekts genutzte digitale Infra-
rotkamera erstmals als geeignet, um auch bei großformatigen Tafelmalereien Un-
terzeichnungen in einem praktikablen Zeitraum und in der gewünschten Quali-
tät bildlich darzustellen.
Mit mannigfaltiger Unterstützung konnten vom 20. bis 21. Juni 2012 die Auf-
nahmen in einzelnen Abschnitten erstellt und anschließend digital zu Infra-
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Die Debatte über die Identität Stefan Loch-
ners als Maler des Altars der Stadtpatrone wird
in diesem Beitrag nicht berücksichtigt.
2
Vgl. hierzu den Ergebnisband des Projekts:
Die Sprache des Materials. Die Technologie der
Kölner Tafelmalerei vom ›Meister der heiligen
Veronika‹ bis Stefan Lochner, hg. von Wallraf-
Richartz-Museum & Fondation Corboud Köln,
Bayerische Staatsgemäldesammlungen Mün-
chen, München 2013 (englische Ausgabe: Ar-
chetype London 2014).
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Neues zur Unterzeichnung des
Altars der Stadtpatrone im Kölner Dom
–
IRIS SCHAEFER
·
CAROLINE VON SAINT
-
GEORGE
