Vom 4. Juni bis zum 9. August 2020 zeigt das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln die Kunstausstellung „wächst das Rettende – Das kurze Leben des Felix Nussbaum“ von Grigory Berstein.

Berstein befasst sich in seinen Werken immer wieder mit den Schicksalen von Opfern der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, um sich dem Vergessenen und Verdrängten anzunähern. Im Hauptteil der vom NS-Dokumentationszentrum gezeigten Sonderausstellung setzt er sich mit der Biografie des 1944 in Auschwitz ermordeten Malers Felix Nussbaum auseinander. Nussbaum malte trotz der Bedrohung durch die nationalsozialistische Vernichtungspolitik bis zu seinem Tod in Auschwitz weiter. Berstein bewegt vor allem die Frage, wie es Nussbaum gelang, in der Zeit von Diktatur und Terror mit seiner Kunst dem NS-Regime die Stirn zu bieten und bis zum Ende weiter zu malen.

Die Werke dieser Ausstellung wurden 2014 im Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück in Form einer Raum-Installation gezeigt – inspiriert von den Bildern Nussbaums und der strengen, formstarken Architektur Daniel Liebeskinds. Für das NS-DOK hat Grigory Berstein seine Arbeit von der Decke auf den Boden geholt. Betrachterinnen und Betrachter können nun nah an die Bilder heran- und mit ihnen in Dialog treten.

Der Titel der Ausstellung „wächst das Rettende“ ist ein Zitat aus Friedrich Hölderlins Patmos. Dort steht in der ersten Strophe:

Voll Güt ist; keiner aber fasset / Allein Gott. / Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch.

Abb. © Christopher Gries