Das Jubiläumsprogramm in 2013/2014

Die Eröffnung des Museums für Ostasiatische Kunst (MOK) in Köln am 25.10.1913 galt als Zeichen des Aufbruchs, mit dem sich die Rheinmetropole zum Zeitgeist der Moderne bekannte. Die Botschaft der Museumsgründer Adolf Fischer und seiner Frau Frieda lautete: Die Kunst Ostasiens ist der europäischen Kunst ebenbürtig, mehr noch, es gibt so etwas wie “Weltkunst”, die sich an ein und denselben Maßstäben messen lässt.

Das Museum für Ostasiatische Kunst feiert dieses Jubiläum 2013 und 2014 mit drei zentralen Ereignissen. Den Auftakt bildet die Ehrung der Museumsgründer: Oberbürgermeister Jürgen Roters legt am 25.10.2013 um 14 Uhr auf dem Friedhof Melaten vor dem aus Mitteln des Fördererkreises restaurierten Ehrengrab einen Kranz zum Gedenken an Adolf und Frieda Fischer nieder. Nach dem frühen Tod ihres Mannes trat Frieda Fischer seine Nachfolge als Museumsdirektorin an. In zweiter Ehe mit Professor Dr. Alfred Wieruszowski verheiratet, wurde sie im Dritten Reich in Missachtung aller ideellen und finanziellen Ansprüche aus dem ursprünglichen Stiftungsvertrag wegen der jüdischen Abstimmung ihres Mannes aus dem Amt vertrieben. Sie und ihr Mann lebten in völliger Entrechtung und Verarmung. Die Kranzniederlegung würdigt die Museumsgründer und versteht sich zugleich auch als Anerkennung des Schicksals von Frieda Fischer-Wieruszowski. Die Kölnerinnen und Kölner sind herzlich eingeladen, an der Gedenkfeier teilzunehmen.

2014 zeigt das Haus am Aachener Weiher anlässlich seines Eröffnungsjubiläums zwei Ausstellungen, die den Einfluss Europas auf Ostasien, und umgekehrt den Einfluss Ostasiens auf die europäische Moderne thematisieren:

Vom 17. Mai bis 7. September 2014 präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst die Fotoausstellung „Von Istanbul bis Yokohama: Die Reise der Kamera nach Asien 1839-1900“. 350 seltene historische Fotografien lassen die ursprünglichen Reiserouten der Globetrotter und Touristen nach Asien lebendig werden. Erstmalig zeigt das Haus eine erlesene Auswahl aus der von den Museumsgründern angelegten Sammlung historischer Fotografien. Sie führt den Betrachter von Istanbul über Alexandria, Port Said, Aden Bombay, Colombo, Madras, Kalkutta, Singapur und Hong Kong bis nach Yokohama. Die malerische Schönheit der Fotografien bezeugt das hohe künstlerische Niveau der frühen Fotopioniere, macht aber auch den Verlust alter, gewachsener Kulturen deutlich. Zusätzlich präsentiert das Museum im Kontext der Fotoausstellung die Collage „Paper and Memory 2012“ des iranischen Künstlers Alireza Darvish. Die Arbeit kann schon während der Pressekonferenz besichtigt werden. Am Wochenende nach der Eröffnung findet ein umfangreiches, zeitgenössisches Musikprogramm statt, das von arabischen über indische und iranische Klänge bis nach China führt. Wegen Sanierungsarbeiten bleibt das Museum für Ostasiatische Kunst bis zu seiner Wiedereröffnung am 16. Mai 2014 geschlossen.

 

Im Oktober 2014 folgt die in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee in Bern organisierte Ausstellung über den Einfluss fernöstlicher Kunst auf das Werk von Paul Klee. „Vom Japonismus zu Zen. Paul Klee und der Ferne Osten“, vom 18. Oktober 2014 bis 1. Februar 2015. Das Zentrum Paul Klee zeigte die Ausstellung in der ersten Hälfte dieses Jahres in Bern. Sie unternimmt zum ersten Mal den Versuch, die vielfältigen Aspekte von Klees Beschäftigung mit ostasiatischer Kunst integral darzustellen. Im Museum für Ostasiatische Kunst kommen zu den in Bern gezeigten Exponaten weitere Beispiele ostasiatischer Kunst aus eigenen Beständen hinzu. Sie machen die große Bedeutung ostasiatischer Kunst für die Moderne in Europa deutlich. Am Wochenende nach der Eröffnung findet ein umfangreiches Musikprogramm zur japanischen Musik statt, das von der Klassik bis in die zeitgenössische Avantgarde reicht.