25. Mai bis 8. Juli 2018
Die Ausstellung widmet sich dem Schicksal von Bettlern, Obdachlosen und Nichtsesshaften zur Zeit des Nationalsozialismus. Sie behandelt die Gründe der Wohnungslosigkeit, zumal vor dem Hintergrund der seit Ende der 1920er-Jahre herrschenden Weltwirtschaftskrise. Und sie schildert zentrale Stationen der Verfolgung: die „Bettlerrazzia“ von 1933, die Einweisung in Arbeitshäuser, die Massenverhaftungen in der „Aktion Arbeitsscheu Reich“ 1938 sowie die anschließenden Deportationen von sogenannten „Asozialen“ in Konzentrationslager. Indem die Ausstellung die zeitgenössischen Vorstellungen von „Rassenhygiene“, die Diskriminierung „asozialer Großfamilien“ und die Zwangssterilisation von obdachlosen Frauen und Männern thematisiert, zeichnet sie eindringlich das rassistische Menschenbild der Nationalsozialisten nach.
Während der NS-Zeit wurden schätzungsweise 10.000 Bettler, Obdachlose und Nichtsesshafte in Konzentrationslagern interniert. Häftlinge aus der Kategorie der sogenannten „Asozialen“ blieben in Ost- und Westdeutschland lange Zeit von Entschädigungszahlungen ausgeschlossen. Erst in den letzten Jahren wurde verschiedentlich Unterstützung über Härtefallregelungen gewährt. Für die Betroffenen dürfte dies in der Regel zu spät gewesen sein.
Eine Ausstellung der BAG Wohnungslosenhilfe e.V.
Abb. © Kölnisches Stadtmuseum / Der Nichtsesshafte Mensch, München 1938