Die Ausstellung präsentiert Objektgeschichten aus NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen. Diese Geschichten erzählen von Menschen, denen die Gegenstände gehörten, denen sie geraubt wurden oder die sie für die Gegenwart retteten. Im Lauf der Zeit veränderten sie ihre Bedeutung. Die einen waren einst wichtiger Bestandteil religiöser Feiern. Die anderen halfen ganz praktisch im Alltag. Manches Ding war Spielzeug, manches war Schmuck. Heute besitzen sie alle dieselbe Funktion: Die Erinnerung wachzuhalten, entweder an Menschen, die von Nationalsozialist*innen verfolgt wurden, oder aber um den einstigen Täter*innen ein Gesicht zu geben, sodass aus einer belasteten Vergangenheit Lehren gezogen werden können.

Hinter jedem Objekt steht eine Gedenkstätte. Sie sind es, die die Objekte und ihre Geschichten für die Zukunft bewahren. Oft kamen die Exponate auf Umwegen in die Einrichtungen. So stehen die Objekte stellvertretend für den Auftrag ihrer Aufbewahrungsorte: Sich immer wieder der Vergangenheit zu stellen und nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart zu fragen.

Die Auswahl der Objekte spiegelt die Gedenkstättenlandschaft in Nordrhein-Westfalen wider. Mittlerweile 29 NS-Gedenkstätten, NS-Erinnerungsorte oder Dokumentationszentren haben es sich zum Auftrag gemacht, die Vergangenheit zu erforschen, zu erinnern und für die Zukunft zu bewahren. Ausgehend vom authentischen Ort nehmen sie verschiedene Perspektiven auf die NS-Geschichte ein. Von gesellschaftlichen Initiativen und Ehrenamtlichen gegründet, leben diese Einrichtungen bis heute vor allem vom lokalen Engagement.

Diese Objektgeschichten präsentiert die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. im NS-DOK.

Abb. © NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln