
Kübelwagen der Wehrmacht mit zivilen Zusatzpassagieren auf der Aachener Straße, um 1944/45 (Rheinisches Landesmuseum Bonn/Sammlung Hermann Claasen)
Ab September 1944 verdichteten sich in Köln Hinweise auf ein baldiges Kriegsende. Während von der Westfront zurückkehrende Soldaten „wahre Hiobsbotschaften“ mit brachten, erwartete die Bevölkerung weitere schwere Luftangriffe auf die Stadt, weil man sie – so die weit verbreitete Ansicht – von alliierter Seite zunächst „sturmreif“ machen wolle. Folglich befanden sich die Kölnerinnen und Kölner in einem Zustand „kolossaler Spannung“, der ohne nennenswerte Unterbrechungen bis zum Eintreffen der US-Truppen im Frühjahr 1945 anhalten sollte.
Hierzu trug die NS-Propaganda erheblich bei, die keinen Zweifel daran ließ, dass es niemandem mehr gestattet würde, aus dem „Zug des Krieges“ auszusteigen. Im Gegenteil: „Wir werden gemeinsam das Ziel der Kriegsreise erreichen oder wir werden einzeln untergehen und als Volk und Nation aus dem Buch des Lebens gestrichen werden.“ „Das Elend nähert sich“, brachte eine Kölnerin die Stimmungslage am 18. September 1944 auf den Punkt. „Jetzt gehen die Leute hier daran, in den Kellern kleine Räume oder Ecken zuzumauern, in denen man die wertvollen Dinge versteckt hat. Andere wieder vergraben ihren Besitz, ja sogar ganze Zimmereinrichtungen, tief in die Erde ihrer Gärten.“