Orientalischer Basar mit Kunsthandwerk, Tanz, Musik und syrischen Leckereien
Sa. 11.00 und 16.30 Uhr
Künstlerführung mit Boris Becker: Desert Images
Sa. 15.00 Uhr
Kuratorenführung mit
Prof. Dr. Detlef Hoffmann
So. 11.00
und 14.00 Uhr
Kuratorenführung mit
Prof. Dr. Detlef Hoffmann
Lawrence und der Aufstand der
arabischen Facebookgeneration
Marcel Pott, Bonn
Was hat Lawrence von Arabien mit dem Aufstand der arabischen Facebookgeneration zu tun? Damals wie heute ging und geht es um die Freiheit. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versuchte Lawrence den Arabern dabei zu helfen, einen unabhängigen Staat zu gründen, um sich der imperialistischen Fremdbestimmung der europäischen Kolonialmächte England und Frankreich zu entziehen. Die Araber und Lawrence sind damit bekanntlich gescheitert.
Wie aber steht es mit den Aussichten der jungen arabischen Avantgarde? Kann es den Reformern gelingen, auch die herrschenden Eliten zu entmachten und die fest verankerten Regierungssysteme zu ändern? Und: Welche Rolle hat dabei Europa zu spielen? Über Gewinner und Verlierer des arabischen Aufstandes in Ost und West.
Lawrence von Arabien.
Ein Mann und seine Zeit.
Prof. Dr. Peter Thorau, Saarbrücken
Als der amerikanische Kriegsberichterstatter Lowell Thomas in Jerusalem dem britischen Offizier T.E. Lawrence begegnete, hatte er den künftigen Protagonisten seiner Multimedia- Schau über den Ersten Weltkrieg im Vorderen Orient entdeckt. Der junge Mann in orientalischen Gewändern, den Lowell Thomas zum Freiheitskämpfer für die arabischen Stämme stilisierte, erfüllte schon bald die Sehnsüchte eines breiten Publikums nach einem strahlenden Helden. Doch wer war der Mensch hinter "Lawrence von Arabien"? Welche Rolle spielte er tatsächlich für den Krieg im Orient – und danach auf weltpolitischer Bühne?
Archäologie und Politik – Gertrude Bell, Gründerin des Irak
Dr. Charlotte Trümpler, Frankfurt am Main
Die englische Archäologin und Historikerin Gertrude Bell (1868-1926) unternahm zahlreiche Reisen in unbekannte Gebiete Syriens, Mesopotamiens und Saudi-Arabiens, wo
sie Vermessungen durchführte und Karten herstellte. Wegen ihrer unschätzbaren Kenntnisse von Land und Leuten wurde sie zusammen mit Lawrence von Arabien im Ersten Weltkrieg
im britischen Geheimdienst in Kairo und Basra eingesetzt und von Winston Churchill zur Orientsekretärin ernannt.
Nach dem Krieg baute sie zusammen mit König Faisal den Irak politisch auf, richtete einen Antikendienst ein und gründete 1926 das erste Antikenmuseum.
Abb. links: T.E. Lawrence und Gertrude Bell, 1921, Kairo. © Newcastle University, The Gertrude Bell Archive, School of Historical Studies
T.E. Lawrence und Indiana Jones – Archäologen als Abenteurer
PD Dr. Thomas Kramer, Berlin
Die Filme um Professor Henry Walton Jones jr., besser bekannt als Indiana Jones, prägen seit den Achtzigerjahren die Wahrnehmung von Archäologen als coole Abenteurer und sorgen für ein wachsendes öffentliches Interesse an ihrer Arbeit. Der Mythos um "Lawrence von Arabien" beeinflusst den medialen Kosmos um den peitschenschwingenden Schatzjäger in der abgewetzten Lederjacke bis heute (TV-Serien, Comics, Computerspiele etc.). Der Vortrag geht anhand zahlreicher Beispiele der Wechselwirkung beider Mythen nach und widmet sich dem breitenwirksamen Bild von Archäologie in populären Medien.
im Cinenova Arthouse-Center, Ehrenfeld
Lawrence von Arabien
Der siebenfach oscargekrönte Kinofilm von David Lean erzählt in beeindruckenden Bildern die Geschichte des englischen Offiziers Thomas Edward Lawrence. Die Hollywoodproduktion glänzt mit hervorragenden Darstellern und überwältigenden Bildern aus der Wüste. Der Filmabend wird von dem Germanisten und Filmkenner PD Dr. Thomas Kramer aus Berlin moderiert.
Länge: 218 Minuten; etwa zur Hälfte gibt es eine Pause.
Lawrence von Arabien – Der Mythos gespiegelt in der Musik der Zeit
Konzert mit Verdi Quartett & Duo Sidare
Thomas Edward Lawrence war eine schillernde Figur, der sich das weit über die deutschen Grenzen hinaus bekannte Verdi Quartett und das irakische Duo Sidare in einer musikalisch nicht minder schillernden Begegnung widmen. Die Filmmusik zu dem großen Wüstenepos, von Thomas Rabenschlag für Streichquartett eingerichtet, trifft sich mit dem späten Streichquartett op. 83 des unbestritten großen Engländers Edward Elgar, während das Duo Sidare mit seinen Improvisationen und Kompositionen verschiedene orientalische Musikformen und bis zu tausend Jahre alte Melodien aufgreift. Moderation: Dr. Julio Mendívil, Leiter der musikethnologischen Abteilung am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Köln.
Zunehmende Sichtbarkeit. Fotografie in der Levante um 1900.
Dr. Wolf-Dieter Lemke, Berlin.
Um 1800 war der Vordere Orient nicht bilderfeindlich, aber bilderarm. Um 1900 gab es Bilder in nahezu allen Lebensbereichen. An dieser Entwicklung war die Fotografie maßgeblich beteiligt. War sie in Bildwahl und Komposition anfangs westlich geprägt (Länder der Bibel, Altägypten, orientalistische Bildkompositionen), so erweiterte und veränderte sich ihr Blick zunehmend. Die Fotografie wurde umfassender und dokumentarischer. Das Entstehen einheimischer Fotostudios, das Aufkommen von Amateurfotografie, die Arbeit von Militärfotografen, aber auch neue visuelle Medien (illustrierte Zeitschriften, Bildpostkarten) trugen hierzu bei.
T.E. Lawrence entdeckt für sich den Orient:
Ein kulturgeschichtlicher Exkurs zu seiner Burgenwanderung, seinen Ausgrabungen und seinen Feldforschungen auf dem Sinai.
Dr. Michael Braune, Hannover
RisFüz – Ashuré
Der Name Ashuré ist angelehnt an eine türkische, süße Suppe mit 12 orientalischen Zutaten und steht für das musikalische Konzept des Konzertes.
Der Oriental Jazz des Ensembles FisFüz wird mit den edelsten und erregendsten Gewürzen eines orientalischen Basars verfeinert.
11.00 und 14.00 Uhr
Kuratorenführung mit Prof. Dr. Detlef Hoffmann
15.30 Uhr
Künstlerführung mit Boris Becker:
Desert Images
17.00 Uhr
Vortrag von Dr. John C. Hulsman:
To begin the world over again. Learning from Lawrence of Arabia.