Die drei Filmdokumente decken einen Zeitraum von rund sechs Jahren ab, in dem sich die Bedingungen für die Arbeit der Hitlerjugend grundlegend wandelten. Das Vergnügen sommerlicher Zeltlager wurde mit Kriegsbeginn vom Drill der reinen Wehrertüchtigung abgelöst.
Dass die Wehrerziehung aber von Beginn an Zielprojektion der Hitlerjugend war, belegt allein die Tatsache, dass bereits im nach außen so vergnügt erscheinenden Zeltlager des Jahres 1936 Gewehre und Schießübungen eine Rolle spielen.
Inhalt
Über dieses Thema
Jungvolklager am Diemelsee (1936)
10:36 Min.
Winterlager in Warstein (1940)
19:15 Min.
Wehrertüchtigungslager in Grödig (1942/43)
21:56 Min.
Der zehnminütige Amateurfilm aus dem Jahr 1936 gibt – idealtypische – Einblicke in den Tagesablauf eines Zeltlager des Jungvolks. Vom morgendlichen „Wecken“ über „Flaggenparade“ und „Zeltappell“ bis zum abendlichen Lagerfeuer wird all das gezeigt, was Jungen den Aufenthalt in einem solchen Zeltlager schmackhaft machen sollte. Dabei wurde auch geboxt und geschossen.
Der Film (Nr. 512) wurde freundlicherweise vom LWL-Medienzentrum für Westfalen zur Verfügung gestellt.
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Der 19-minütige, von Günther Filges gedrehte Streifen zeigt Impressionen aus einem dreiwöchigen Winterlager des Paderborner Jungvolks in der Jugendherberge Warstein in den Osterferien 1940. Der Tagesablauf ist neben Sport eindeutig von Ordnungs- und Schießübungen dominiert. Der „Dienst“ findet auch im Schneetreiben statt. „Disziplin ist oberstes Gesetz“, heißt es und: „In unseren Lagern stählen wir unseren Körper und arbeiten wir an uns für ein großes, starkes und gesundes Volk.“
Der Film wurde freundlicherweise vom ZDF zur Verfügung gestellt.
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Inhalt des 22-minütigen, recht professionell anmutenden und wohl 1942/43 entstandenen Amateurfilms ist die Wehrerziehung von Schülern in der 1938 eingerichteten „HJ-Führerschule“ im österreichischen Grödig. Von viel Sport reicht das Programm über Handgranatenzielwerfen, Geländekunde bis zum umfassenden Schießunterricht.
Im zweiten Teil des Films wird die Ausbildung dann – wie in Wehrertüchtigungslagern üblich – von Wehrmachts- und Waffen-SS-Angehörigen übernommen und in Militäruniformen fortgesetzt. Aus Hitlerjungen sind Soldaten geworden.
Der Film wurde freundlicherweise vom United States Holocaust Memorial Museum zur Verfügung gestellt.
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Der neunminütige Film gibt Einblicke in die Schulung des Fanfarenzuges Paderborn in der Führerschule Haaren. Der Theorie und der Schulung des Taktgefühls folgen praktische Übungen mit der Fanfare.
Anschließend wird das Geübte bei einem Marsch durch das verschlafene Örtchen und auf einer Übungswiese vorgeführt und kritisiert. Nach der Rückkehr gibt es ein „Ständchen“ auf dem Paderborner Marktplatz.
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