Die Hitlerjugend selbst betrieb massive Werbung und Propaganda in eigener Sache. Sie inszenierte sich als Ideal einer neuen und allumfassenden Jugendbewegung, die aufgrund ihres Alleinvertretungsanspruchs keine Konkurrenz duldete.
Zugleich aber war sie auch selbst Bestandteil der NS-Propaganda. Als Teil der „Volksgemeinschaft“ hatten sich die Gliederungen der Hitlerjugend an sämtlichen Großveranstaltungen und anderen öffentlichen Inszenierungen zu beteiligen.
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Über diese Medienstation
Westfälische Landjugend (1938)
09:53 min.
Kreistag der NSDAP in Iserlohn (Juni 1939)
24:27 min.
Erntedankfest in Appelhüsen (1938)
03:26 min.
Der Film inszeniert die in der Hitlerjugend organisierte westfälische „Landjugend“. Auch in ländlichen Gebieten, so wird suggeriert, waren die Jugendlichen wie selbstverständlich geschlossen organisiert und nahmen der Angebote der Hitlerjugend dankbar an. Neben einem „Sporttag des BDM“, einer BDM-Schulung auf der „Jugendburg“ in Bielstein und einem HJ-„Winterlager“ wird in dieser zehnminütigen Selbstdarstellung auch die Teilnahme am „Reichsberufswettkampf“ im bäuerlichen Bereich dokumentiert.
Der Film (Nr. 426) wurde freundlicherweise vom LWL-Medienzentrum für Westfalen zur Verfügung gestellt.
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Der Film über den Parteitag der NSDAP im Kreis Iserlohn wurde vom LWL-Medienzentrum gekürzt, bearbeitet und kommentiert. Auf dieser Fassung wiederum basiert der hier zu sehende 24-minütige Zusammenschnitt. Er konzentriert sich auf den Vorbeimarsch der NS-Formationen am Schillerplatz zum Abschluss des Kreistags. Dabei werden HJ und Jungvolk besonders hervorgehoben vorgestellt.
Der Film ist ein Beispiel für die Inszenierung einer NS-Großveranstaltung. In deren Rahmen wird auch Wehrsport demonstriert, der in dieser Form nachweislich auch von der Hitlerjugend betrieben wurde.
Der Film wurde freundlicherweise vom LWL-Medienzentrum für Westfalen zur Verfügung gestellt. Er ist dort käuflich zu erwerben.
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Der kurze Ausschnitt aus einem Amateurfilm zeigt etwas, was es zum Zeitpunkt seiner Aufnahme eigentlich gar nicht geben durfte: Im Umzug zum Erntedankfest 1938 treten – jeweils angeführt von Fahne oder Wimpel – Einheiten von HJ, BDM, Jungvolk und Jungmädelbund auf. Dann jedoch geschieht Unerwartetes: Im offiziellen Zug marschiert im Jahr 1938 nicht nur ein katholischer Priester, sondern ihm folgen – wenn auch ohne eigene Fahnen und ohne Schulterriemen – drei große Gruppen uniformierter Jugendlicher; offenbar in der verbotenen Kluft der Sturmschar! Und zu allem Überfluss scheinen diese Gruppen katholischer Jungen jene von HJ und Jungvolk auch noch deutlich an Zahl zu übertreffen.
Der Film (Nr. 115) wurde freundlicherweise vom LWL-Medienzentrum für Westfalen zur Verfügung gestellt.
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