Vom Japonismus zu Zen. Paul Klee und der Ferne Osten

Museum für Ostasiatische Kunst

18. Oktober 2014 bis 1. Februar 2015

„Dergleichen sollte man auch machen, nicht nachmachen.“ So äußerte sich Paul Klee in seinen ersten Münchener Jahren 1906 oder 1907. Mit „dergleichen“ war das “Abstrakte” des japanischen Farbholzschnitts gemeint. Klee verfügte damals bereits über eine vertiefte Kenntnis der japanischen Kunst. So war er mit der japanischen Holzschnittsammlung von Emil Praetorius vertraut. Auch besuchte er mit größter Wahrscheinlichkeit die Münchener Ausstellung “Japan und Ostasien in der Kunst”, die 1909 mit Leihgaben des soeben neu gegründeten Museums für Ostasiatische Kunst in Köln sowie des Berliner und des Münchener Völkerkundemuseums gezeigt wurde. Der mit Klee befreundete Künstler Wassily Kandinsky schrieb zu dieser viel beachteten Ausstellung einen Kommentar im Almanach des Blauen Reiters.
Die Begegnung mit originalen Werken ostasiatischer Kunst gab Klee ganz neue Impulse, die weit über das japonistische Modephänomen hinausgingen. Der Einfluss ostasiatischer Kunst zeigt sich besonders in Klees zeichnerischem Werk und half ihm „aus der Sackgasse des Ornaments“, wie er selbst seine Situation 1908 beschrieb. Die Beschäftigung mit ostasiatischer Tuschmalerei und die Entdeckung des Japanpapiers führten ihn außerdem zur Weiterentwicklung seiner Aquarellmalerei, während seine “Schriftzeichenbilder” der 1930er Jahre auf der ostasiatischen Kalligrafie basieren.
Paul Klees Weltsicht gründet im klassischen abendländischen Kulturverständnis. Doch steht die Auseinandersetzung mit dem ostasiatischen und besonders mit dem japanischen Kulturkreis für seine Haltung der Offenheit und Neugier. Dieser Aspekt seines Werkes, der sich durch seine Rezeption japanischer und chinesischer Kunst, Literatur, Dichtung, aber auch des Daoismus und Zen-Buddhismus genau belegen lässt, wurde bisher nie zusammenhängend gewürdigt. Die Ausstellung macht deutlich, in welchem Maß die Kunst Ostasiens ein integraler Bestandteil seines Werkes ist.
Die von Osamu Okuda und Marie Kakinuma in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee in Bern sowie mit dem Museum für Ostasiatische Kunst in Köln konzipierte Ausstellung untersucht erstmals Klees Auseinandersetzung mit der ostasiatischen Kunst und Kultur. Klee war aber auch Dreh- und Angelpunkt für nachfolgende Künstlerinnen und Künstler in Japan. Am Werk von sieben japanischen Künstlern zeigt Marie Kakinuma die Wirkungsgeschichte Klees im heutigen Japan auf.
Das Museum für Ostasiatische Kunst in Köln präsentiert in der Ausstellung mehr als 90 Arbeiten von Paul Klee im Kontext von rund 90 Werken aus eigenem Sammlungsbestand. Die Klee-Rezeption in Japan wird durch ausgewählte Werke von Tôru Takemitsu, Shuntarô Tanikawa, Kazuya Takahashi, Natsuki Ikezawa, Leiko Ikemura, Toyô Itô und Yuki Okumura repräsentiert.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog in deutscher Sprache (28 € Museumsausgabe, 38 € Verlagsausgabe).

Adresse

Universitätsstraße 100
50674 Köln
T  +49 221 221 28608
F  +49 221 221 28610
E-Mail mok@museenkoeln.de

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag
11–17 Uhr
1. Donnerstag im Monat
11-22 Uhr (ausgenommen Feiertage)
am 11.11., 1.1., 24., 25. und 31.12 eines jeden Jahres geschlossen, geöffnet am 2. Weihnachtsfeiertag, Ostermontag und Pfingstmontag. 

Eintritt

Dauerausstellung
Erwachsene: 6 €
Ermäßigt: 3,50 €

Aktuelle Sonderausstellung
Erwachsene: 9,50 €
Ermäßigt: 5,50 €

Freier Eintritt in die Ständige Sammlung für Kölner Kinder bis 18 Jahre, alle Schülerinnen und Schüler (inkl. 2 Begleitpersonen je Schulklasse), KölnPass-Inhaberinnen und -Inhaber, Geburtstagskinder mit Wohnsitz Köln am Tag ihres Geburtstages.

1. Donnerstag im Monat (ausgenommen Feiertage): KölnTag. Freier Eintritt für alle Kölnerinnen und Kölner.

Schwerbehinderte zahlen 50% des regulären Eintrittspreises. Eine Begleitperson erhält kostenlosen Eintritt, sofern im Behindertenausweis der Buchstabe B vermerkt ist. Der Schwerbehindertenausweis ist an der Museumskasse zur Gewährung des ermäßigten Eintrittes vorzulegen.

Barrierefreiheit

Eingangsbereich über Rampe erreichbar. Behindertentoilette vorhanden.

Museumsshop

Umfangreiches Angebot an Literatur zur ostasiatischen Kunst, Philosophie und Lebenskultur. Kunsthandwerkliche Gegenstände, Artikel zur jeweiligen Ausstellung.
T +49-221.221-28617

Anfahrt & Verkehrsanbindung

Öffentliche Verkehrsmittel
Bus, Straßenbahn: "Universitätsstraße"
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