Götter, Geister und Dämonen Neuinstallation der ständigen Sammlung Japan Museum für Ostasiatische Kunst 20. Juni 2023 bis 31. März 2024 Raijin, der Donnergott, gehört sicherlich zu den imposantesten Objekten der aktuellen Ausstellung: Götter, Geister, gewaltige Dämonen, Tiere mit magischen Fähigkeiten – sie sind seit Jahrhunderten fester Bestandteil der japanischen Kunst. Ab Dienstag, 20. Juni 2023, können Besucher*innen im Museum für Ostasiatische Kunst Köln in eine spirituelle Erlebniswelt eintauchen. Die Inselnation Japan erstreckt sich nordsüdlich der asiatischen Monsunzone. Der Rhythmus der Jahreszeiten sowie das milde Klima begünstigen die Landwirtschaft, sorgen für eine vielfältige Vegetation. Den Gegenpart bilden Naturkatastrophen wie Taifune, Flutwellen, Vulkanausbrüche, Erdbeben. Dieser kontinuierliche Wechsel prägte die Weltanschauung der japanischen Ur-Religion, des Shintō: Das Schicksal der Menschen ist dem Willen der Götter überlassen – Naturverehrung, die Durchführung von regelmäßigen Riten und Jahresfesten sollen ein friedvolles Zusammenleben mit ihnen sicherstellen.„Für mich sind zwei Skulpturen – Raijin, der Donnergott, sowie Karura, ein vogelähnliches Wesen aus der hinduistischen Mythologie – besonders interessant“, sagt Kurator Dr. Bas Verberk. „Es sind Nachbildungen eines bedeutenden Nationalschatzes aus dem 13. Jahrhundert. Die Originale stehen im Sanjūsangendō-Tempel in Kyoto. Im Jahr 1871 beauftragte die japanische Regierung berühmte Bildhauer mit der Anfertigung naturgetreuer Kopien. Was am Originalschauplatz im recht dunklen Tempel nicht möglich ist, gelingt im Museum: Die Besucher*innen erhalten die wunderbare Chance, den außergewöhnlichen Objekten ganz nah zu kommen“, so Verberk weiter.Individuelle SehnsuchtIm 8. Jahrhundert wandelt sich mit der Entstehung eines zentralistischen Staates und der Adelsgesellschaft die Vorstellung, dass Götter die Natur bewohnen, zu einer lyrischen Betrachtung – die individuelle Sehnsucht nach einer idealisierten Natur findet in Dichtung sowie Malerei ihren Niederschlag. Parallel breitet sich der Buddhismus aus, der die Natur dem leidvollen Leben gegenüberstellt. Shintō und Zen-Buddhismus sind bis heute die beiden Hauptreligionen Japans.Totengeister und YōkaiEine ganz besondere Rolle spielen Geister, die eine hohe Verehrung genießen können. Dazu gehören die Totengeister, die sich in einer Welt zwischen dem Diesseits und Jenseits aufhalten, oder auch die Yōkai: Lebewesen mit magischen Kräften. Vor allem Fuchs, Marderhund, Katze und Schlange gelten als Verwandlungskünstler.„Alle gezeigten Objekte sind Bestandteil der Sammlung, wurden vor der Ausstellung stabilisiert, gereinigt und, wenn erforderlich, auch restauriert,“ sagt Restauratorin Anna Hillcoat-Imanishi. „Ich finde es fantastisch, dass wir die Geisterdarstellungen zeigen. Es sind spannende, oft vielschichtige Geschichten, die sich in den einzelnen Werken verbergen.“ Besonders fasziniert die Restauratorin eine Querrolle, eine Kopie aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. „Der Wettkampf der Tiere – eine berühmte japanische Fabel.“Für die Neuinstallation der ständigen Sammlung „JAPAN“ hat Dr. Bas Verberk, Japanologe, Kunsthistoriker und Kurator am Museum für Ostasiatische Kunst Köln, eine Auswahl herausragender Objekte aus der Sammlung eindrucksvoll inszeniert. Skulpturen, Zen-Malerei, Schriftkunst, Wandbilder, Holzschnitte und Bildhefte visualisieren die komplexe Welt der Götter, Geister und Dämonen. Weitere Informationen Ausstellungen Zum Mondjahr des Pferdes 3. Dezember 2025 bis 31. Januar 2027 Die Präsentation beleuchtet das Pferd als Bildmotiv und symbolischen Bedeutungsträger aus den Perspektiven der verschiedenen Kunstgattungen Chinas, Japans und Koreas heraus. Zu sehen sind Malereien und Kalligrafien, Keramiken und Porzellane, Bronzeskulpturen und Lackobjekte, Holzschnittdrucke und Textilien. Die Ausstellung mit Objekten aus dem eigenen Sammlungsbestand findet anlässlich des Mondjahres 2026 statt, welches im Tierkreiszeichen des Pferdes steht. Lebendige Bilder. Buddhistische Rituale in der Kunst Chinas, Japans und Koreas 6. November 2025 bis Herbst 2026 Buddhistische Bildwerke entstanden meist in rituellem Kontext: Skulpturen oder Malereien von Gottheiten dienten als Kultbilder in Tempeln oder im Haus. Lack-, Metall- oder Keramikobjekte wurden in zeremoniellen Praktiken verwendet. Präsentiert werden Glanzstücke, wie die japanische Skulptur des Buddha Vairocana (frühes 12. Jh.), erstmalig gezeigte Abreibungen bedeutender chinesischer Steinreliefs sowie die Rekonstruktion der Weihe einer einer koreanischen Hägerolle. mehr „Le directeur est mort! Vive le directeur!“ Zum 100. Geburtstag Roger Goeppers 5. August 2025 bis Frühjahr 2026 Die Jubiläumspräsentation würdigt den ehemaligen Direktor Roger Goepper (1925–2011), dessen Geburtstag sich zum 100. Mal jährt. Goepper, der das MOK 1966–90 leitete, prägte den euro-amerikanischen Diskurs der damals wenig bekannten Ostasiatischen Kunstgeschichte wie kaum ein anderer im 20. Jahrhundert. Seine Wirkungsbereiche waren vielschichtig: als Akademiker, Kurator, Museumsdirektor, Hochschullehrer, Übersetzer, interkultureller Botschafter. mehr Mythos Ming Blauweißes Porzellan der Ming-Dynastie 22. Mai bis 12. April 2026 Die Ausstellung zeichnet die künstlerische und technische Entwicklung des Blauweißporzellans und seine Handelsgeschichte von der Frühphase der Ming-Dynastie bis zu ihrem Untergang im 17. Jahrhundert nach. Neben der Produktion für den Hof wird Handelsware für verschiedene regionale Märkte ins Licht gerückt sowie die Versuche persischer, türkischer und europäischer Fayencemanufakturen die chinesischen Vorbilder zu imitieren. mehr Über die „Linie“ Kalligrafische Aspekte in der koreanischen Kunst (Neugestaltung der Koreagalerie) 8. Februar bis Ende 2025 Die Schrift und ihr künstlerischer Ausdruck, die Kalligrafie (kor. seoye), spielen in der koreanischen Kunst eine wichtige Rolle. Die Ausstellung zeigt Werke zeitgenössischer Schriftkunst und traditioneller sowie moderner Malerei. Sie kontrastiert diese mit Keramiken und Bronzen der Goryeo-Periode (918–1392), deren aufgemalte oder eingeschnittene Dekore von der Ästhetik der Kalligrafie geprägt sind mehr Webseite Facebook Flickr Adresse Universitätsstraße 10050674 KölnT +49 221 221 28608F +49 221 221 28610E-Mail mok@museenkoeln.de Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag11–17 Uhr1. Donnerstag im Monat11-22 Uhr (ausgenommen Feiertage)am 11.11., 1.1., 24., 25. und 31.12 eines jeden Jahres geschlossen, geöffnet am 2. Weihnachtsfeiertag, Ostermontag und Pfingstmontag. Eintritt DauerausstellungErwachsene: 6 €Ermäßigt: 3,50 € Aktuelle SonderausstellungErwachsene: 9,50 €Ermäßigt: 5,50 € Freier Eintritt in die Ständige Sammlung für Kölner Kinder bis 18 Jahre, alle Schülerinnen und Schüler (inkl. 2 Begleitpersonen je Schulklasse), KölnPass-Inhaberinnen und -Inhaber, Geburtstagskinder mit Wohnsitz Köln am Tag ihres Geburtstages. 1. Donnerstag im Monat (ausgenommen Feiertage): KölnTag. Freier Eintritt für alle Kölnerinnen und Kölner. Schwerbehinderte zahlen 50% des regulären Eintrittspreises. Eine Begleitperson erhält kostenlosen Eintritt, sofern im Behindertenausweis der Buchstabe B vermerkt ist. Der Schwerbehindertenausweis ist an der Museumskasse zur Gewährung des ermäßigten Eintrittes vorzulegen. Audioguides Barrierefreiheit Eingangsbereich über Rampe erreichbar. Behindertentoilette vorhanden. Museumsshop Umfangreiches Angebot an Literatur zur ostasiatischen Kunst, Philosophie und Lebenskultur. Kunsthandwerkliche Gegenstände, Artikel zur jeweiligen Ausstellung.T +49-221.221-28617 Gastronomie Anfahrt & Verkehrsanbindung Öffentliche Verkehrsmittel Bus, Straßenbahn: "Universitätsstraße"Parken Parkplatz am Museum Bilder der Woche aus diesem Museum