Das Ausstellungsjahr 2017
in den Museen der Stadt Köln

Museum für Angewandte Kunst Köln
FULL House: Design by Stefan Diez
17. Januar bis 11. Juni 2017

 

Parallel zur imm cologne und den PASSAGEN 2017 eröffnet das Museum für Angewandte Kunst Köln die erste umfassende Werkschau eines der bedeutendsten deutschen Designer der jüngeren Generation. Anhand seines vielfältigen Werkes zeichnet die Ausstellung ein eindrucksvolles Bild vom Status Quo des Designs, indem sie aktuelle Herausforderungen thematisiert und zeigt, wie unter engen produktionstechnischen und finanziellen Vorgaben scheinbar Unmögliches möglich wird und faszinierende, neue Produkte entstehen. 

 

Museum Ludwig
Gerhard Richter. Neue Bilder
9. Februar bis 1. Mai 2017

 

Das weit ausfächernde OEuvre des vielleicht bekanntesten Künstlers unserer  Zeit  fasziniert durch das Spannungsverhältnis von Figuration und Abstraktion, von Bedeutung und Banalität. Seit den späten 1970er-Jahren dominieren abstrakte Bilder das Werk. Die Ausstellung zeigt ganz neue, im Jahr 2016 entstandene Gemälde. Die Malereien in unterschiedlichen Formaten haben eine intensive, verdichtete Vielfarbigkeit. Die Materialität der Farbe und die Einbeziehung des Zufalls im Entstehungsprozess spielen wie so oft in Richters abstrakten Gemälden eine große Rolle. Parallel werden wegweisende Werke von Gerhard Richter aus der Sammlung des Museum Ludwig präsentiert.

 

Museum Ludwig
Otto Freundlich. Kosmischer Kommunismus
18. Februar bis 14. Mai 2017

 

Fast 40 Jahre nach seiner letzten Retrospektive präsentiert das Museum Ludwig das Werk des Bildhauers und Malers Otto Freundlich. In der Ausstellung lässt sich das Schaffen eines Mannes nachvollziehen, der mit Picasso ebenso in Verbindung stand wie mit den Arps oder den Delaunays und trotzdem beharrlich seinen eigenen Weg ging. Freundlich gelangte über die angewandte Kunst zur Abstraktion. In dem Kommunismus, für den er kämpfte, sollte es keine Grenzen geben „zwischen Welt und Kosmos, zwischen Mensch und Mensch, zwischen Mein und Dein, zwischen allen Dingen, die wir sehen“. Zu einer Zeit, als ihm – anlässlich seines 60. Geburtstags 1938 – alles, was in der Kunst Rang und Namen hatte, Respekt zollte, denunzierten ihn die Nazis in der Ausstellung „Entartete Kunst“. 1943 wurde Freundlich in einem Vernichtungslager ermordet. Viele seiner Werke wurden zerstört.

 

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Paris erwacht! Hittorffs Erfindung der Place de la Concorde
7. April bis 9. Juli 2017

 

Der Platz sah das Wüten der französischen Revolution, überstand die Wirren zweier Weltkriege, erlebte Massenjubel, Volkstrauer, Staatsfeierlichkeiten und steht damit wie kein zweiter öffentlicher Ort für die bewegte Geschichte einer ganzen Nation: Die Rede ist von der Place de la Concorde. Doch nur wenige wissen, dass es ein junger deutscher Architekt war, der diesen Platz Anfang des 19. Jahrhunderts in ein urbanes Juwel verwandelte. Sein Name war Jakob Ignaz Hittorff. Das Wallraf-Richartz-Museum widmet ihm und seiner Neuerfindung des geschichtsträchtigen Ortes eine große Sonderausstellung.

NS-Dokumentationszentrum.
„Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer“
7. April bis 25. Juni 2017

 

Eine Ausstellung der Stiftung Topographie des Terrors und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Zwischen 1941 und 1944 erschossen Angehörige der SS, der Wehrmacht und deutsche Polizeieinheiten zusammen mit einheimischen Helfern in der Sowjetunion über zwei Millionen Juden, etwa 30.000 Roma und 17.000 Patienten psychiatrischer Anstalten oder töteten sie in sogenannten Gaswagen. Anhand historischer Dokumente und Fotografien beschreibt die Ausstellung die Entwicklung des Massenmords und die Aufarbeitung dieser Verbrechen nach 1945. Erstmals sind auf einer Karte die Orte der umfangreichsten Erschießungen verzeichnet. An Hörstationen wird über die Ereignisse in Städten wie Kiew oder Riga informiert.

 

Museum Ludwig
Wolfgang-Hahn-Preis 2017. Trischa Donnelly
25. April bis 30. Juli 2017

 

2017 zeichnet die Gesellschaft für Moderne Kunst Trisha Donnelly mit dem Wolfgang-Hahn-Preis aus. Die Jury ehrt damit die 1974 in San Francisco geborene Künstlerin für ihr zukunftsweisendes OEuvre. Donnelly lotet in Video, Zeichnung, Skulptur, Soundinstallation und Performances immer wieder aus, was Kunstwerke heute überhaupt ausmacht. Sie hebelt Bedeutungszusammenhänge aus, spielt mit dem Kontext oder entzieht ihre Werke der Betrachtung. Die Besucher sind so auf ihre eigene Wahrnehmung und ihr ästhetisches Urteilsvermögen zurückgeworfen.

 

NS-Dokumentationszentrum
Russenlager und Zwangsarbeit
5. Mai bis 25. Juni 2017

 

Eine Ausstellung des Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V

Millionen sowjetischer Kriegsgefangener waren seit Sommer 1941 bis Kriegsende im Deutschen Reich in Lagern interniert. Sie galten als „Untermenschen“, wurden besonders schlecht versorgt und mussten oftmals körperlich schwere Zwangsarbeit leisten. Viele von ihnen starben. Die Ausstellung erzählt vom Schicksal jener sowjetischen Kriegsgefangenen, die überlebten und von denen viele in der Heimat als „Verräter“ oder „Feiglinge“ verunglimpft und zum Teil in Lager verschleppt wurden.

 

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Heiter bis wolkig. Naturschauspiele in der niederländischen Malerei
1. Juni 2017 bis 5. Februar 2018

 

Unter dem Motto „heiter bis wolkig“ zeigt das Wallraf zwanzig „Himmelsbilder“ von Meistern wie Cuyp, van der Neer, Ruisdael oder Goyen. Im späten 16. Jahrhundert begannen die niederländischen Maler damit, den Himmel nicht mehr nur als Hintergrundkulisse zu nutzen, sondern verwandelten ihn in eine große Bühne, die bis zu 80 Prozent der Leinwand einnahm. Auf ihr ließen sie dann spektakuläre Naturschauspiele stattfinden. Wetterleuchten, Wolkenwirbel oder Sonnenglut faszinierten das Publikum. Gleichzeitig konnten die Künstler damit ihre Gebirgs-, Wald- oder Flusslandschaften in unterschiedliche Stimmungen versetzen. Dafür beobachteten sie die jeweiligen Wetterphänomene ganz genau und zwar schon lange bevor sich die Wissenschaft damit beschäftigte.

 

Museum Ludwig
HIER UND JETZT im Museum Ludwig. Reena Spaulings
3. Juni bis 27. August 2017

 

Die aus mehreren Personen bestehende Protagonistin Reena Spaulings ist seit 2004 unter anderem als Künstlerin, Galeristin und Romanfigur in Erscheinung getreten. Die Rollen, in denen sie agiert, greifen ineinander. Mit dieser Strategie unterläuft sie die klassische Arbeitsteilung des Kunstsystems und verwischt die gängigen Hierarchien. Im künstlerischen Fokus Spaulings steht jedoch dezidiert die Malerei, die sie durch Performances erweitert und durch Kollaborationen öffnet. Ihre Handschrift erscheint flexibel, liquide, veränderbar. Prägend für ihre Arbeitsweise ist die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Bezügen (institutionellen und ökonomischen, vor allem aber kunsthistorischen, literarischen und medialen), die sich aus Ort und Zeit einer jeden Ausstellungssituation ergeben. Hieraus entwickelt sie ihre inhaltliche Thematik und erprobt undogmatische Formen der Aufführungspraxis.

Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
Gefälschte Originale – originale Fälschungen
Biographie einer Khmer-Skulptur
2. Juni bis 6. August 2017

 

Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts faszinieren die Architektur und Kunst des alten Khmer- Reichs (9. – 15. Jahrhundert) in Kambodscha ein westliches Publikum. Bis heute ist diese Faszination nicht gewichen und der internationale Markt mit Khmer-Kunst boomt. Teilweise werden Preise in Millionenhöhe erzielt. Doch handelt es sich bei diesen Objekten um Originale? In der Ausstellung wird anhand einer vermeintlich originalen Khmer-Skulptur deren Geschichte zurückverfolgt. Es werden Antworten gesucht: Wie konnte eine Fälschung auf dem Kunstmarkt landen? Welche Händler (-netzwerke) und Künstlerwerkstätten stecken dahinter? Mit welchen technischen Hilfsmitteln werden die Skulpturen hergestellt? Welche Intention steckt dahinter und wann wird eigentlich aus einem Original eine Fälschung?

 

Kölnisches Stadtmuseum
„Konrad der Große“- Konrad Adenauer in Köln (Arbeitstitel)
10. Juni bis 19. November 2017

 

„Konrad der Große“ – hinter diesem Ausstellungstitel verbirgt sich eine Sonderausstellung, die  das Kölnische Stadtmuseum anlässlich des 100. Jahrestages der Einsetzung Konrad Adenauers als Kölner Oberbürgermeister zeigen wird. Die „Adenauerzeit“ – also die 1950er-Jahre – ist gemeinhin eher negativ besetzt, in Köln hat der Begriff aber eine doppelte Bedeutung: Es gibt auch eine extrem positiv besetzte „Adenauerzeit“: die Zwanziger Jahre, als Konrad Adenauer Oberbürgermeister war und Köln in Sachen Architektur, Wirtschaft und Kultur nachhaltig prägte.

 

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
1917 – In Erinnerung an Luise Straus-Ernst
Die Rekonstruktion ihrer Kriegsausstellung im Wallraf

 

  • Juni bis 10. September 2017

Sie war eine der ersten promovierten Kunsthistorikerinnen in Deutschland, leitete das Wallraf- Richartz-Museum im ersten Weltkrieg, mischte als Dadaistin die etablierte Kölner  Kunstszene auf, war elf Jahre vor den Nazis auf der Flucht, die sie 1944 in Ausschwitz ermordeten – und doch ist Luise Straus Ernst, diese starke Frau mit dem bewegten Leben, vielen nur als die erste Ehefrau von Max Ernst bekannt. Dieser ungleichen Wahrnehmung setzt das Wallraf nun eine eigene Ausstellung entgegen. Dafür rekonstruiert das Museum die 1917 von Straus-Ernst an  ihrer ehemaligen Wirkungsstätte, dem „Museum Wallraf-Richartz“, gezeigte Sonderschau Alte Kriegsdarstellungen - Graphik des 15. bis 18. Jahrhunderts.

 

Museum Ludwig
Kunst ins Leben! Der Sammler Wolfgang Hahn und die 1960er Jahre

 

  • Juni bis 24. September 2017

In den 1960er-Jahren bildete das Rheinland ein wichtiges Zentrum für ein revolutionäres Kunstgeschehen: Eine neue, international vernetzte Generation von Künstlerinnen und Künstlern widersetzte sich der traditionellen Kunst. Sie nutzte den Alltag als Inspirationsquelle und Alltagsgegenstände als Kunstmaterial. Sie ging hinaus in das städtische Umfeld. Sie durchbrach die Grenzen der Kunstdisziplinen und arbeitete zusammen mit Musikern,  Literaten,  Filmemachern und Tänzern. Am Puls dieser aufregenden Zeit begann der Kölner Restaurator Wolfgang Hahn (1924–1987) die neue Kunst zu erwerben und zu einer vielschichtigen Sammlung mit Werken des Nouveau Réalisme, Fluxus, Happening, Pop Art und Konzeptkunst zusammenzutragen. Heute befindet sich die Sammlung im mumok Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien.

 

NS-Dokumentationszentrum
Sinti und Roma (Arbeitstitel)
7. Juli bis 15. Oktober 2017

 

Eine Ausstellung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes

Inhaltlicher Schwerpunkt der Ausstellung ist der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma: von der Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit im Deutschen Reich bis zu  ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa. Der menschenverachtenden Perspektive der Täter werden Zeugnisse der Opfer gegenübergestellt. Behandelt wird auch die Geschichte der Überlebenden im Nachkriegsdeutschland, die erst spät als NS-Opfer anerkannt wurden.

Museum für Angewandte Kunst Köln
IM SPIELRAUSCH: Von Drachentötern, Königinnen und Pixelmonstern 19. August 2017 bis 4. Februar 2018

 

Die Ausstellung ist keine klassische Games-Ausstellung, sondern erstmals steht der populärkulturelle Kosmos der Spielwelten, der virtuelle und klassische Spielformen sowie kulturelle Praktiken von Rollen- und Gesellschaftsspielen einbezieht, im Mittelpunkt. Für die Besucher entsteht dabei ein erlebbares Spannungsfeld innerhalb der verschiedenen Spielwelten. Den nur schwer ausstellbaren Computerspielen wird durch die Präsentation real erfahrbarer Exponate wie Masken, Puppen, Spielfelder, Requisiten oder Textbücher entgegnet. Die Besucher durchlaufen acht thematisch unterschiedliche Level, wie z.B. Verwandlung & Verkörperung, Rausch & Exzess und Welten & Gegenwelten, wobei jedem Level eine Spielfigur zugeordnet ist, die die Besucher auf einem „Spielpfad“ durch die Ausstellung führt. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Institut für Medienkultur und Theater sowie der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln.

 

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Eine graphische Revolution. Der italienische Farbholzschnitt des 16. Jahrhunderts
22. September 2017 bis 14. Januar 2018

 

Kaum eine andere Drucktechnik hat die graphische Kunst so intensiv und nachhaltig beeinflusst wie die Erfindung des Farbholzschnittes durch den italienischen Künstler Ugo da Carpi aus dem Jahr 1516. Die Graphische Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums besitzt eine Vielzahl von Farbholzschnitten und zeigt sie nun erstmals als ein Ensemble: Die Schau vereint mehr als 30 Blätter von bekannten Holzschneidern wie Ugo da Carpi, Antonio da Trento oder Andrea  Andriani.

 

Wallraf-Richartz-Museum & Fondation
Corboud Tintoretto – A star was born
6. Oktober 2017 bis 28. Januar 2018

 

Als erstes Museum startet das Wallraf den internationalen Reigen von hochkarätigen Ausstellungen zum 500. Geburtstag des Malergenies Jacopo Tintoretto (*1518/19 bis 1594 Venedig). In seiner großen Sonderschau widmet sich das Kölner Haus erstmals dem hinreißenden Frühwerk des italienischen Meisters, der zu den produktivsten und einflussreichsten Künstlern aller Zeiten gehört. Dafür holt das Wallraf zahlreiche kostbare Leihgaben aus den großen Museen, u.a. in Amsterdam, Budapest, London, Madrid, Mailand, Rom, Venedig, Washington und Wien, an den Rhein. Religiöse, allegorische, erotische Gemälde sowie Porträts des jungen Tintoretto kommen in der Kölner Ausstellung nicht nur erstmals zusammen, sondern begegnen auch verwandten Werken seiner künstlerischen Vorbilder und Konkurrenten wie zum Beispiel Andrea Schiavone und Paris Bordone. Ausgewählte Zeichnungen, Druckgraphiken und Skulpturen verdeutlichen darüber hinaus den weiten kulturellen Horizont des aufstrebenden und leidenschaftlichen Malers.

 

Museum Ludwig
Werner Mantz. Architekturen und Menschen
14. Oktober 2017 bis 21. Januar 2018

 

Er ist bekannt als Fotograf des Neuen Bauens: Während Wilhelm Riphahn und andere Architekten Konrad Adenauers Siedlungspolitik für ein modernes Köln umsetzten, erhielt Werner Mantz (1901–1983) den Auftrag, die Neubauten zu fotografieren. In ihrer schwarzweißen Strenge wirken die menschenleeren Gebäude, Räume und Straßenzüge in seinen Aufnahmen kulissenhaft und monumental. Diese Bilder sind es, die Kölns architektonische Moderne über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machte. 1932 eröffnete Mantz in Maastricht ein zweites Atelier und siedelte 1938 ganz über. Hier kam er zurück zur Porträtfotografie der ersten Jahre und spezialisierte sich auf Kinderbildnisse. Er selbst empfand seine Porträts als gleichbedeutend zu den Architekturaufnahmen; ausgestellt wurden sie bislang nicht. Das Museum Ludwig führt diese beiden Aspekte seines Schaffens zusammen und ermöglicht erstmals, Mantz’ Werk in seiner historischen Breite und Diversität zu erfahren.

 

Museum Schnütgen
Expedition Mittelalter. Das verborgene Museum Schnütgen
20. Oktober 2017 bis 28. Januar 2018

 

Mit der großen Sonderausstellung lädt das Museum zu einer Entdeckungstour ein. In den thematisch gegliederten Bereichen gibt es vor allem Werke zu erkunden, die normalerweise nicht zu sehen sind, da sie in den Depots gelagert werden. Aus den reichen Museumsbeständen werden Objekte unterschiedlicher Gattungen gezeigt, von Goldschmiedekunst bis zu    Figürchen

aus Ton. Zu den verborgenden Kunstwerken zählen auch lichtempfindliche Textilien, die sonst nicht permanent gezeigt werden können, allen voran die berühmte „Anno-Kasel“. Das Messgewand aus byzantinischer Purpurseide aus der Zeit um 1000 stammt aus dem Grab des großen Kölner Erzbischofs Anno (1056-1075), der im 12. Jahrhundert heiliggesprochen wurde, und ist somit liturgisches Gewand und Reliquie zugleich. Die „Expedition“ wird durch verschiedene Gebiete verlaufen, in denen sich Erwachsene, Kinder und Jugendliche ihre eigenen Routen wählen können und ist eine Einladung zum selber entdecken.

 

NS-Dokumentationszentrum
Trostenez: Geschichte und Erinnerung
20. Oktober 2017 bis 18. Februar 2018

 

Eine Ausstellung des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks gGmbh (IBB Dortmund), der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk (IBB Minsk) und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas

Die Ausstellung würdigt die Opfer des Vernichtungslagers Malyj Trostenez. Zwischen 1942 und 1944 wurden in dem nahe Minsk gelegenen Lager 40.000 bis 60.000 Menschen – überwiegend Juden – ermordet. Unter ihnen befanden sich mehr als 1000 Männer, Frauen und Kinder aus Köln. Die Deportation aus Köln erlangte traurige Berühmtheit, weil sich in dem Transport auch die letzten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums „Jawne“ und dessen Direktor Dr. Erich Klibansky mit Frau und Kindern befand. Die Ausstellung zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien der Ermordeten gedacht  wird.

 

Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
Australische Aborigines Kunst
11. November 2017 bis 4. März 2018

 

Zum ersten Mal widmet sich das Rautenstrauch-Joest-Museum in einer eigenen Ausstellung zeitgenössischer Kunst der australischen Aborigines. Mit Werken aus gleich zwei führenden Künstlerkooperativen, dem Spinifex Arts Project (aus der Wüste Westaustraliens) und dem Buku- Larrŋgay-Mulka Centre (aus dem nordöstlichen, am Meer gelegenen Arnhemland) ist die Freiburger Galerie ARTKELCH in Köln zu Gast. Stilistisch gegensätzlicher könnte die Kunst aus den beiden Regionen Australiens nicht sein. Unabhängig voneinander haben Künstlerinnen und Künstler beider Kunstzentren ihre Malerei schon früh politisch eingesetzt, um tausende Jahre alte Land- und Seerechte gegen die bis heute fortwährende Enteignung durchzusetzen.

 

Museum Ludwig
James Rosenquist. Painting as Immersion oder das Eintauchen ins Bild. 19. November 2017 bis 11. März 2018

 

Riesige Schinkenscheiben, Maschinenteile und das Fragment eines  Frauenporträts, überschnitten von Elektrokabeln – das alles auf 14 Metern Breite vor einem Ausblick ins sternenflirrende Weltall. Das monumentale Gemälde Star Thief (1980) ist Teil der groß  angelegten Ausstellung, die einen der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Pop Art vorstellt. Ende der 1950er-Jahre arbeitete James Rosenquist (*1933) als Reklamemaler in schwindelerregender Höhe vor gigantischen Kinoplakaten am Times Square. Er malte Salami- Werbung und haushohe Whisky-Flaschen. Dort oben kehrte sich sein Verhältnis zur Realität um: Das Leben auf der Straße erschien ameisenhaft, die Produkte, die er malte, hingegen zum Greifen nah. Die Betrachter tauchen in die monumentalen Bilder regelrecht ein, werden von Rauminstallationen allseitig umschlossen oder können ein auf geschlitzte Folien gemaltes Bild sogar wirklich durchschreiten. „Painting as immersion“ nennt Rosenquist selbst  dieses Phänomen, dem die Ausstellung in Werken aus fünf Jahrzehnten nachspürt.

 

Museum für Ostasiatische Kunst
Das Gedruckte Bild: Die Blüte der Japanischen Holzschnittkultur
ab 2. Dezember 2017

 

Das Museum für Ostasiatische Kunst präsentiert im kommenden Jahr eine Ausstellung mit den besten japanischen Farbholzschnitten seiner Sammlung. Seit Bestehen des Museums (1913) ist die Kollektion der japanischen Farbholzschnitte noch nie zusammenhängend erfasst und aufgearbeitet worden. Mit der Sonderausstellung werden die Spitzenstücke der Sammlung erstmals öffentlich zugänglich gemacht und in Form eines Katalogs publiziert.