Vor dem Historischen Rathaus ergraben Archäologen den Mittelpunkt des römischen Köln. Hier soll eine spektakuläre Museumslandschaft entstehen, die die Römerzeit mit dem Mittelalter verbindet.
Das Praetorium war Amtssitz und Palast des kaiserlichen Statthalters von Niedergermanien. Ganz in der Nähe liegt der Eingang zur Mikwe. Das jüdische Ritualbad wurde vor 900 Jahren begonnen und reicht noch heute bis zum Grundwasser hinunter. Um die Mikwe lag einst das jüdische Viertel. Die Überreste bilden ein einzigartiges Bauensemble, das im Museumsneubau spektakulär präsentiert werden wird.
Weite Teile des geplanten Museums erstrecken sich unterirdisch unter dem Historischen Rathaus, dem Spanischen Bau und dem Rathausplatz. Auf dem Platz soll das Jüdische Museum einen markanten architektonischen und städtebaulichen Akzent setzen und zugleich als Schutzhülle für die hoch liegenden Reste der Synagoge und die Mikwe dienen. In einem internationalen Architektenwettbewerb gewann das Büro Wandel Hoefer Lorch + Hirsch aus Saarbrücken 2008 den ersten Preis für seinen Entwurf, der in der Folge leicht verkleinert wurde.
Nach diesen Plänen erfolgt der Hauptzugang zur Archäologischen Zone vom Alter Markt aus. Hier bietet der frühere Ratskeller Raum für ein großzügiges Foyer und die einführende Ausstellung. Mit der neuen Nord-Süd-U-Bahn fahren die Besucherinnen und Besucher direkt vor den Eingang des Museums. Der Entwurf sieht die Präsentation der originalen Funde unter und über der Erdoberfläche vor und lädt ein zu einer spannenden Reise in die Vergangenheit.
Das Praetorium war der Amtssitz des Statthalters in der Hauptstadt Köln der römischen Provinz Niedergermanien. Erhalten sind Reste aus allen Epochen des mehrphasigen Baus von der Zeit um Christi Geburt an. Komplett zugänglich und sichtbar sind aber vor allem die Mauern des monumentalen Palastes des 4. Jahrhunderts.
Einer der Hauptabwasserkanäle, der unter der Großen Budengasse durch die Stadtmauer in den Rhein führte, ist unterirdisch erhalten; ein Teil ist gehoben und auf dem Theo-Burauen-Platz aufgestellt. An dieser Stelle kreuzt heute ein moderner Abwasserkanal das historische Bauwerk.
Zur Zeit unter einer Holzabdeckung auf dem Rathausplatz verschwunden, ist die Mikwe, das jüdische Ritualbad, ein einzigartiges Bauwerk, dessen Schacht 17 Meter bis zum Grundwasserspiegel hinunterreicht.
Bereits 1969 wurde ein kleiner Bereich direkt am Alten Rathaus vor der Laube ergraben. Neben einer imposanten Bogenstellung (Porticus) des ersten Jahrhunderts finden sich weiterhin herausragende Reste des jüdischen Viertels, u.a. die des Hospitals.