deutsch english français עברית nederlands español русский polski
Im Krieg

Dieses Thema im 360°Rundgang

Lebensmittelrationierung, Verdunkelung und Einberufungen zur Wehrmacht waren für die Kölner Bevölkerung die ersten spürbaren Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs, der mit dem deutschen Angriff auf Polen am 1. September 1939 begonnen hatte. Seit 1941 /42 wurde das Leben der Kölner immer stärker von Luftangriffen bestimmt, die die Stadt in Trümmern legten und Zehntausende von Toten und Verletzten forderten. Der optimistischen Stimmung der »Blitzkriegsphase« von 1939/40 folgte spätestens Mitte 1942, nach dem »1 000- Bomber-Angriff«, schlagartig Ernüchterung.

Kriegsbeginn

Als die deutsche Wehrmacht in den frühen Morgenstunden des 1.September 1939 ohne Kriegserklärung Polen überfiel, war das nicht, wie von der deutschen Propaganda behauptet, eine spontane Reaktion auf polnische Grenzverletzungen, sondern der Beginn eines von langer Hand geplanten Eroberungsfeldzugs. Davon zeugen auch in Köln die akribischen Kriegsvorbereitungen etwa hinsichtlich Versorgung, Luftschutz oder Überwachungstätigkeit der Gestapo, die lange vor Kriegsbeginn in die Wege geleitet worden waren. So wurde beispielsweise das Hilfspersonal zur Ausgabe der Lebensmittelkarten und -marken bereits am 23. Juli 1939 zum Dienstbeginn am 28.August 1939 bestellt, d.h. vier Tage vor dem angeblich von gegnerischer Seite provozierten Kriegsbeginn.

Propaganda und Realität

Während des Zweiten Weltkrieges lief die NS-Propagandamaschinerie auf Hochtouren. Dabei wurden zunächst Erfolgsmeldungen, mit fortschreitender Kriegsdauer und besonders nach der Kriegswende von Stalingrad Anfang 1943 zunehmend Durchhalteparolen in den Mittelpunkt propagandistischer Tätigkeit gestellt.

Die Realität sah – zumal im vom Luftkrieg stark betroffenen Köln – dagegen völlig anders aus. Die auch hier anfangs durchaus anzutreffende Euphorie oder zumindest Sorglosigkeit wurde bald durch die Schrecken der Bombardements aus der Luft abgelöst. Allein gegen Köln wurden im Verlauf des Zweiten Weltkrieges 262 alliierte Luft angriffe geflogen, die ein ungeheures Maß an Zerstörung verursachten. Gegen Kriegsende war nahezu die gesamte Innenstadt dem Erdboden gleichgemacht, die vor 1939 so überaus vielfältige historische Bausubstanz vernichtet. Dem Luftkrieg, der nach dem »1000-Bomber- Angriff« vom 31.Mai 1942 eskalierte und Köln besonders im Juni/ Juli 1943, im Oktober 1944 und letztmalig am 2.März 1945 mit voller Wucht traf, fielen schätzungsweise 20000 Kölner Zivilisten zum Opfer. Jeglicher Quantifizierung entziehen sich die psychischen Auswirkungen, die die Kriegsgeschehnisse insgesamt, insbesondere aber die ständige Konfrontation mit Sterben und Tod auf die Bevölkerung hatten.

Zerstörung – Improvisation – Obdachlosigkeit

Seit Mitte 1941 prägten in zunehmendem Maße Aufräumungsarbeiten das Straßenbild und das tägliche Leben in der Stadt. Ob nun offiziell organisiert und durch Kräfte des Sicherheitshilfsdienstes (SHD) durchgeführt oder in privater Initiative – das in aller Regel vergebliche Bemühen zur Wiederherstellung von Wohnraum und Infrastruktur wurde zu einem dominierenden Element, wobei die permanenten propagandistischen Aufrufe zum Improvisieren angesichts der Wucht der alliierten Angriffe zunehmend hilflos wirkten. Mit den Zerstörungen ging naturgemäß eine Obdachlosigkeit einher. Wurden jene, die ihre Unterkunft verloren hatten, bereits nach dem »1000-Bomber-Angriff« am 31.Mai 1942 auf 60000 bis 100000 geschätzt, so wurde deren Zahl von offizieller Seite nach der schweren Angriffs welle von Ende Juni/Anfang Juli 1943 mit rund 280000 angegeben. Konkrete Zahlen für die Zeit nach den verheerenden Oktober-Angriffen des Jahres 1944 liegen nicht mehr vor.

Versorgung

Mit Kriegsbeginn setzte die lange vorbereitete Rationierung zunächst nur von Lebensmitteln, später von immer mehr Bedarfsgütern ein. Köln wurde mit einem Netz von Bezirksstellen überzogen, die das komplizierte Verfahren der Verteilung vor Ort koordinieren sollten. Für nahe zu alles gab es im Laufe des Krieges Bezugsscheine, für deren Einlösung aber immer weniger Waren zur Verfügung standen. Aber trotz des ohne hin aufwändigen und durch Bombeneinwirkungen stetig verkomplizierten Verfahrens verzichtete das NS-Regime auch im Versorgungsbereich nicht auf eine rassistisch motivierte Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen. So gab es für die jüdischen Bürger Kölns seit Kriegsbeginn lediglich eine einzige Bezirksstelle des Ernährungsamtes, an der sie ihre Bezugskarten abholen mussten – eine angesichts der zunehmenden kriegsbedingten Verkehrseinschränkungen und der sonstigen Restriktionen gegen die jüdische Bevölkerung immer mühsamere Notwendigkeit. Die Karten waren außerdem mit einem »J« gekennzeichnet.

Neben dem Bezugsscheinsystem wurde die »Gemeinschaftsverpflegung « im Laufe des Krieges zu einem immer wichtigeren Bestandteil des täglichen (Über-) Lebens. Nach dem »1000-Bomber- Angriff« vom 31.Mai 1942 war das »Sozialamt für Fliegergeschädigte« eingerichtet worden. Eine seiner zentralen Aufgaben bestand darin, nach Bombenangriffen für obdachlos gewordene Kölner die notwendigen Essensrationen zur Verfügung zu stellen. Trotz aller kriegsbedingter Engpässe war das NS-Regime stets darum bemüht, die Versorgung der Bevölkerung auf einem hohen Niveau zu halten, damit es nicht, wie während des Ersten Weltkrieges, zu Unruhen und Revolten kam. Hierzu griff man auch auf den Besitz der emigrierten oder deportierten jüdischen Bevölkerung in Köln und Europa zurück. So wurden beispielsweise nach dem »1000-Bomber-Angriff« Hunderte von Wohnungseinrichtungen mit Mobiliar und Hausrat aus dem besetzten Belgien oder den Niederlanden auf Schiffen nach Köln gebracht. Es entstand ein reger Schwarzmarkt, auf dem sich aber nur eindecken konnte, wer über reichlich Barmittel oder gefragte Tauschgegenstände verfügte.

Luftschutz

Die Kölner Bevölkerung musste nur zu bald erfahren, dass der Aufenthalt in den ohnehin zu knappen Luftschutzräumen und Bunkern alles andere als eine Sicherheitsgarantie bot. Entgegen allen propagandistischen Beteuerungen zum optimalen Stand der Luftschutzmaßnahmen kam ein Großteil der Opfer des Bombenkrieges in solchen oft ungenügend ausgebauten Schutzräumen ums Leben.

Über reine Schutzmaßnahmen hinaus versuchte die NS-Propaganda die Bevölkerung zu aktiven Luftschutzmaßnahmen zu bewegen, wobei den Frauen auch offiziell eine immer wichtigere Rolle zugewiesen wurde. Wie bei der Versorgung wurde im Übrigen auch beim Luftschutz die rassistisch motivierte Diskriminierung offiziell angeordnet, indem es der jüdischen Bevölkerung, später auch den meisten Zwangsarbeitern untersagt war, öffentliche Luftschutzräume aufzusuchen.

Wirtschaft

Auch die Kölner Industrie stellte sich schnell auf die Kriegs wirtschaft um. Das betraf nicht nur die reine Produktion, die in vielen Betrieben auf die Belange der Rüstung umgestellt wurde, sondern ebenso die Betriebspolitik allgemein, die nunmehr auf Leistungssteigerung ausgerichtet war. Das galt mit zunehmender Dauer des Krieges besonders auch während der zahlreichen Fliegeralarme und nach Bombenangriffen.

Immer neue Einberufungen zur Wehrmacht und damit einhergehende »Auskämmaktionen« veränderten die Belegschaftsstrukturen bald jedoch nachhaltig. So wurden beispielsweise in steigendem Maße Frauen – oft durch Dienstverpflichtung – zur Arbeit in der Rüstungsindustrie gedrängt. Entsprechend gering war die Motivation, was sich in erhöhten Fehlzeiten und »Arbeitsversäumnissen« von weiblichen Beschäftigten und Jugendlichen niederschlug.

Um trotz der kriegsbedingten Probleme die Leistungsbereitschaft der Arbeiterinnen und Arbeiter hochzuhalten, wurde jedem Verdacht auf »Bummelantentum« oder »Arbeitsverweigerung« in den Betrieben nachgegangen, öffentlich angeprangert und in vielen Fällen auch bestraft. Seit 1941 konnte die Kölner Gestapo der Bummelei verdächtigte Arbeiterinnen und Arbeiter in von ihr betriebene »Arbeitserziehungslager« überstellen. Nach einigen Wochen Haft, die durch schwere körperliche Arbeit, Terror der Bewachungskräfte und Hunger geprägt waren, wurden die Inhaftierten meist wieder zu den Arbeitsstätten entlassen. Allein im August 1943 verhaftete die Kölner Gestapo mindestens 1713 Personen wegen »Arbeitsverweigerung «, darunter 884 »Ostarbeiter«, 222 Belgier, 219 Franzosen, 123 Polen und 53 Deutsche.

»Front« und »Heimatfront«

Mit Kriegsbeginn änderten sich alle privaten Beziehungen und Lebensumstände. Die Familien wurden durch Einberufungen, Dienstverpflichtungen, Kriegshilfsdienste, Kinderlandverschickung oder Evakuierung auseinandergerissen. Je länger der Krieg dauerte, desto umfassender wurde auch die Heimat in die Kriegsführung miteinbezogen. Hier wurde für den Krieg produziert, aber von hier aus sollten die Soldaten auch ideell unterstützt werden. Diese Aufgabe kam in erster Linie den Frauen zu. Sie wurden zu den Zentren des familiären Zusammenhalts, der in der Regel über Briefkontakte und während der Heimaturlaube gepflegt wurde. Gerade die private Kommunikation gibt heute tiefe Einblicke in die Kriegserfahrungen, die in Köln und außerhalb Kölns gemacht wurden. Dazu gehören die Konfrontation mit Zerstörung und Tod während der Bombenangriffe ebenso wie die Beteiligung an dem zerstörerischen und gewalttätigen Vormarsch der Wehrmacht in Ost und West. Die Kenntnis, Mittäterschaft oder Beteiligung an Verbrechen – sei es in Köln oder in den besetzten Ländern – zählen ebenfalls dazu, auch wenn sie nach 1945 meist verschwiegen, bagatellisiert und nur im privaten Umfeld kommuniziert wurden.

Einen starken Einschnitt markierte der Kriegsbeginn für diejenigen, die aus rassistischen und politischen Gründen aus der sich bildenden »Heimatfront« ausgeschlossen wurden. Die Verfolgung eskalierte nochmals, doch auf eine Flucht ins Ausland konnte man nun kaum noch hoffen. Auch diejenigen, denen eine Emigration gelungen war, wurden durch die vorrückenden deutschen Truppen erneut an Leib und Leben bedroht. Sie mussten untertauchen, um einer Verschleppung oder Deportation zu entgehen.

Kriegsteilnahme und Kriegsgefangenschaft

Bei der Volkszählung im März 1939 wurden in Köln 772221 Menschen registriert. Nahezu alle männlichen, »wehrwürdigen « Einwohner der 1880er bis 1920er Jahrgänge haben in paramilitärischen oder militärischen Verbänden, etwa in der Hitlerjugend oder dem Reichsarbeitsdienst, im Sicherheits- und Hilfsdienst, bei der Organisation Todt, im Volkssturm, in der Wehrmacht oder der SS ihren Dienst versehen. Etwa 100000 Kölner haben in der Wehrmacht gedient. Bis 1951 registrierte das Kölner Fürsorgeamt 78390 zurückgekehrte deutsche Kriegsgefangene. Mehr als die Hälfte (42654) kehrte noch im Jahr 1945, weitere 16585 kehrten 1946 zurück. Rund 60000 (76 Prozent) kamen aus amerikanischer oder britischer, 11340 (14,5 Prozent) aus sowjetischer Gefangenschaft. 1953 gab das Statistische Amt die Anzahl der »Wehrmachtgefallenen « mit 17000 an, weitere 12000 galten als noch in Gefangenschaft befindlich oder vermisst.

Kölner Polizeibataillone

Seit Mitte der 1930er Jahre wurden in Köln und einigen anderen Städten »Polizeiausbildungsbataillone« zusammengestellt, die nach Kriegsbeginn zu »Polizeibataillonen« wurden. In Köln waren die Bataillone 309 und 319 sowie die Reservebataillone 66, 68 und 69 stationiert.

Diese Polizeieinheiten hatten entscheidenden Anteil an der Unterdrückung der Bevölkerung in den von Deutschen besetzten Gebieten und beteiligten sich massiv an der Ermordung der dort lebenden Juden. Das gilt für die Niederlande ebenso wie für die besetzten Gebiete in Osteuropa. Die Forschungen hierzu stehen erst am Anfang. Erste Schätzungen gehen von Morden an mindestens 6000 Juden aus, an denen in Köln stationierte Polizisten direkt beteiligt waren., Als besonders grausames Beispiel gelten die Morde, die Angehörige des Bataillons 309 am 27. Juni 1941 an Juden in Bialystok in Nordostpolen verübten. An diesem Tag ermordeten sie mehr als 2000 Menschen, von denen mindestens 800 bei lebendigem Leib in der Synagoge verbrannt wurden.

Jugend im Krieg

Die Lebenssituation von Jugendlichen änderte sich während des Krieges grundlegend. Väter und ältere Brüder waren einberufen, Mütter dienstverpflichtet, der Schulunterricht fiel immer häufiger aus, Wohnungen und das Wohnumfeld wurden während der Bombenangriffe zerstört, die unmittelbare Konfrontation mit dem Tod trat hinzu. Da angesichts der Eskalation des Krieges die Gefahr der Verwahrlosung drohte, versuchten Wohlfahrtsamtsamt, Justiz und Gestapo ebenso wie Reichsjugendführung und HJ die Jugendlichen unter Kontrolle zu halten. Abweichendes Jugendverhalten wurde deshalb unnachgiebig verfolgt.

Kriegs- und Kriegshilfsdienste

Schon mit Kriegsbeginn wurden Kinder und Jugendliche zu zahlreichen Hilfsdiensten wie Ernteeinsatz oder Sammlungen unterschiedlicher Art (Altmaterial, Kräuter) herangezogen. Mit Beginn der Bombenangriffe wurden immer mehr HJ-Mitglieder als Melder oder in HJ-Feuerwehren eingesetzt. Ab Februar 1943 schließlich wurden 17-Jährige, bald auch 16-Jährige als Luftwaffenhelfer (LWH) herangezogen. Nicht zuletzt aufgrund der langjährigen militärischen und ideologischen Vorbereitung waren viele LWH von der Möglichkeit zum aktiven Kampf begeistert und übernahmen teilweise in Eigenverantwortung die Bedienung ganzer Flakbatterien. Viele von ihnen bezahlten dafür mit ihrem Leben.

Zur Vorbereitung auf einen Kriegseinsatz wurden Jugendliche seit 1942 in dreiwöchigen »Wehrertüchtigungslagern« ausgebildet; im September 1944 befahl »Reichsjugendführer « Artur Axmann dann den »totalen Kriegseinsatz der Hitlerjugend«. Dies bedeutete für die Kölner Jugendlichen meist einen Einsatz im Westen: Die Jungen der Jahrgänge 1929 bis 1932 wurden an die deutsche Westgrenze zum »Baueinsatz Westwall« befohlen. Weibliche Jugendliche konnten zur Verrichtung des Küchendienstes ebenfalls dorthin verschickt werden. In oft planlosen Märschen wurden die Jugendlichen zu Einsatzstellen beordert, wo sie zumeist weder Unterkunft noch Arbeitsgerät vorfanden. Aufgrund des Chaos und der gefährlichen Frontnähe entschieden sich viele von ihnen zur Rückkehr nach Köln und zum Untertauchen in der Trümmerlandschaft.

Kinderlandverschickung

Als die alliierten Bombenangriffe zunahmen, wurde im Herbst 1940 beschlossen, die »Erweiterte Kinderlandverschickung « (KLV) ins Leben zu rufen, um Kinder und Jugendliche aus städtischen Ballungsgebieten in Sicherheit zu bringen. Die ersten Verschickungen aus Köln setzten im Januar 1941 ein. In den Lagern der KLV nutzte die Reichsjugendführung die Gelegenheit, den Einflussbereich der HJ zu Lasten der staatlichen Schulaufsicht auszudehnen. So hatte die KLV stets zwei Gesichter: hier die propagandistisch herausgestellte Erholung in von Bombenangriffen verschon ten Gebieten, dort die oft massive ideologische Beeinflussung jenseits von Elternhaus und Kirche sowie die wehrsportliche Vorbereitung auf spätere Kriegseinsätze.

Edelweißpiraten

Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kölner Jugendlichen verweigerte sich der Indienstnahme für den »Totalen Krieg«.Auf ihren Wanderungen am Wochenende und beim gemeinsamen Musizieren und Singen konnten sie für kurze Zeit ein freies Leben genießen – ohne Alarme und Luftangriffe –, sofern ihnen nicht der HJ-Streifendienst oder die Gestapo auflauerten. Diese unangepassten Jugendlichen wurden, vermutlich aufgrund eines ihrer typischen Erkennungszeichen, von der Gestapo als »Edelweißpiraten« bezeichnet, ein Name, der bald allgemeine Verbreitung fand.

Allerdings verstanden sich die weitaus meisten Edelweißpiraten keineswegs als Widerstandskämpfer, sondern beanspruchten lediglich ein Stück Selbstbestimmung und Freiheit. Von HJ und Gestapo wurden sie hingegen als Gefahr eingeschätzt und entsprechend überwacht und verfolgt. Dennoch behielten diese unangepassten Jugendlichen ihren Lebensstil bei. Erst mit der letzten Eskalation des Krieges seit Mitte 1944 fielen die Gruppen mehr und mehr auseinander.

Illegalität und Terror in Köln-Ehrenfeld

In den Kölner Ruinen trafen in den letzten Monaten des Krieges sehr unterschiedliche Menschen aufeinander, die eines gemein hatten: Sie waren untergetaucht, lebten illegal und taten alles, um ihr Überleben zu sichern. Unter ihnen befanden sich zahlreiche Zwangsarbeiter, Deserteure und Jugendliche, die sich vom Westwall abgesetzt hatten. Auch Hehler und Schwarzmarkthändler suchten in der Trümmerlandschaft einen Unterschlupf.

Unter diesen Umständen bildete sich im Herbst 1944 eine Gruppe um den geflohenen KZ-Häftling Hans Steinbrück, der wegen seiner Geschicklichkeit beim Entschärfen von Blindgängern den Beinamen »Bombenhans« trug und gerade auf Jugendliche eine große Faszination ausübte. Solche losen Gruppierungen wurden mit einer bis dahin nicht gekannten Brutalität verfolgt. Allein in Ehrenfeld verhaftete die Gestapo 128 Personen, von denen am 25. Oktober und 10. November ohne Gerichtsverfahren 24 in der Hüttenstraße öffentlich gehängt wurden. Bei der ersten Hinrichtung waren die Opfer elf ausländische Zwangsarbeiter, am 10. November 13 »Reichsdeutsche«, die der Gruppe um Hans Steinbrück zugerechnet wurden. Unter ihnen befanden sich auch sechs Jugendliche, einige von ihnen frühere Edelweißpiraten.

 
  • NSDOK
  • 360° Rundgang
  • Schul-Infos
  • Aktuell
  • Besuch
  • Arbeitsbereiche
  • Projekte
  • NSDOK
  • Dauerausstellung
  • Im Krieg
    • Kriegsbeginn
    • Propaganda und Realität
    • Zerstörung und Improvisation
    • Versorgung
    • Luftschutz
    • Wirtschaft
    • »Front« und »Heimatfront«
    • Kriegsteilnahme
    • Kölner Polizeibataillone
    • Jugend im Krieg
    • Kriegs- und Kriegshilfsdienste
    • Kinderlandverschickung
    • Edelweißpiraten
    • Köln-Ehrenfeld

Adresse

Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
0221/2212-6332
Führungen: 0221/2212-6331
nsdok@stadt-koeln.de

 

Impressum / Datenschutz

 



NSDOK

Übersicht

Gründung

EL-DE-Haus

Gedenkstätte

Dauerausstellung

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Presseservice

Bilderservice

Jahresberichte

Auszeichnungen

Praktikaplätze

Verein EL-DE-Haus

Schul-Infos

Videoanleitung für den 360°-Rundgang

Aktuell

Sonderausstellungen,
Neues,
Tipps & Hinweise

Neues aus dem NS-DOK

Archiv der Sonderausstellungen

Jugend- und Schüler-Gedenktag

Veranstaltungen

Besuch

Adresse & Anfahrt,
Öffnungszeiten,
Eintrittspreise,
Audioguide

Buchung museumspädagogischer Angebote

Infos zur Barrierefreiheit

Arbeitsbereiche

Übersicht

Museumspädagogik

Info- und Bildungsstelle (ibs)

Bibliothek

Dokumentation und Sammlungen

Forschung

Publikationen

Projekte