Appellhofplatz 23-25, D-50667 Köln
+49-221-221-26332
Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr, 1. Do. im Monat (außer an Feiertagen) 10-22 Uhr
Am 16. Juni 2023 eröffnete Oberbürgermeisterin Henriette Reker feierlich die neuen Lernräume des NS-DOK. Am 17. Juni fand ein großes Eröffnungsfest im NS-DOK statt, das die Stadtgesellschaft und alle Interessierten dazu einlud, die neuen Bildungsangebote sowie weitere Projekte des NS-DOK und Kooperationspartner*innen kennenzulernen.
Die neuen Lernräume können ab jetzt gebucht werden. Informationen zum Demokratiespiel Remote Island sowie zum Jungen Museum finden Sie hier. Es stehen drei Erzählcafés zur Verfügung, die Sie zur Nachbereitung einer Führung durch die Gedenkstätte und die Dauerausstellung nutzen können - geben Sie dies bitte bei Ihrer Buchung an.
31. August bis 22. Oktober 2023
Gesellschaftliche Diversität ist ein Thema, das viele bewegt, manche ermüdet, für hitzige Diskussionen sorgt und dabei immer polarisiert. Die Wanderausstellung DIVERSITY möchte über verschiedene Dimensionen von Vielfalt informieren und lädt dazu ein, miteinander statt übereinander zu sprechen.
Die Liste der Aspekte, die Menschen einen oder unterscheiden, ist unendlich lang. Einige Unterscheidungsmerkmale jedoch tauchen in Debatten immer wieder auf: sexuelle Orientierung, Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Religion und Generation.
Diese Merkmale stehen in Kontexten von Diskriminierung, Marginalisierung und ungleichen gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Wie ist es möglich, Diskussionen um Vielfalt angemessen zu führen? Welche Perspektiven und welche Sprache braucht es, um ihrer Komplexität und Relevanz Rechnung zu tragen?
Um diese Fragen zu beantworten, haben Studierende der Fachhochschule Dortmund elf Menschen zu ihrer jeweiligen Lebensrealität befragt – denn häufig werden Diskussionen über Vielfalt ohne die Betroffenen geführt. Besucher*innen der Ausstellung können sich über eine Interviewserie an sechs Stationen den verschiedenen Dimensionen von Diversität annähern und sich anhand von Erklär-Karten mit Definitionen zu verschiedenen Begriffen auseinandersetzen und für künftige Gespräche wappnen.
Am 31. August 2023 präsentieren Linda Fisahn und Christoph Rodatz „I can be your translator. Wir performen auf demselben Tisch – kreative Prozesse in heterogenen Gruppen“, anschließend führen die Gestalterinnen Anica Jacobsen und Friederike Emming in die Ausstellung ein.
https://diversity-ausstellung.de/
Abb.: © Catharina Cerny
31. August bis 22. Oktober 2023
Die Ausstellung präsentiert Objektgeschichten aus NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Nordrhein-Westfalen. Diese Geschichten erzählen von Menschen, denen die Gegenstände gehörten, denen sie geraubt wurden oder die sie für die Gegenwart retteten. Im Lauf der Zeit veränderten sie ihre Bedeutung. Die einen waren einst wichtiger Bestandteil religiöser Feiern. Die anderen halfen ganz praktisch im Alltag. Manches Ding war Spielzeug, manches war Schmuck. Heute besitzen sie alle dieselbe Funktion: Die Erinnerung wachzuhalten, entweder an Menschen, die von Nationalsozialist*innen verfolgt wurden, oder aber um den einstigen Täter*innen ein Gesicht zu geben, sodass aus einer belasteten Vergangenheit Lehren gezogen werden können.
Hinter jedem Objekt steht eine Gedenkstätte. Sie sind es, die die Objekte und ihre Geschichten für die Zukunft bewahren. Oft kamen die Exponate auf Umwegen in die Einrichtungen. So stehen die Objekte stellvertretend für den Auftrag ihrer Aufbewahrungsorte: Sich immer wieder der Vergangenheit zu stellen und nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart zu fragen.
Die Auswahl der Objekte spiegelt die Gedenkstättenlandschaft in Nordrhein-Westfalen wider. Mittlerweile 29 NS-Gedenkstätten, NS-Erinnerungsorte oder Dokumentationszentren haben es sich zum Auftrag gemacht, die Vergangenheit zu erforschen, zu erinnern und für die Zukunft zu bewahren. Ausgehend vom authentischen Ort nehmen sie verschiedene Perspektiven auf die NS-Geschichte ein. Von gesellschaftlichen Initiativen und Ehrenamtlichen gegründet, leben diese Einrichtungen bis heute vor allem vom lokalen Engagement.
Diese Objektgeschichten präsentiert die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V. im NS-DOK.
8. November 2023 bis 31. März 2024
Mit Beginn des organisierten Kölner Karnevals vor 200 Jahren sind Jüdinnen und Juden ein Teil davon – im Treiben auf der Straße und in der Kneipe, im Verein, auf der Bühne und davor. Für einige gehört der Karneval zu den Höhepunkten des Jahres, manche verdienen mit ihm ihren Lebensunterhalt. Die Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval“ stellt erstmals jüdische Karnevalist*innen in den Mittelpunkt, die den Karneval prägen, mitgestalten, feiern. Sie lädt dazu ein, ihre Geschichten zu entdecken – in historischer Perspektive, aber auch ganz gegenwartsnah.
Die Ausstellung erzählt in vier thematischen Bereichen von Mitwirkung und Ausschluss, von Begeisterung, Zugehörigkeit, erzwungener Entfremdung – und Wiederkehr: im Straßenkarneval, auf der Bühne, im Vereinsleben und im Exil. Eine Galerie stellt über 70 jüdische Karnevalist*innen vor – vom berühmten Bühnenkünstler Hans Tobar bis zu Marlis Zilken, die Ende der 1920er Jahre im Alter von drei Jahren als „Roter Funke“ verkleidet den Straßenkarneval feiert.
Die Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln ist ein Beitrag zum Jubiläumsjahr 200 Jahre Kölner Karneval und wird am 7. November 2023 um 19 Uhr eröffnet– alle Interessierten sind ganz herzlich eingeladen!
Die „Wartende Säule“ des Künstlers David Semper wurde im August 2023 auf dem Platz in der Naumannsiedlung in Köln Riehl errichtet. Das Kunstwerk ist dem Architekten Manuel Manfred Faber gewidmet. Er wurde am 26. Oktober 1879 in Karlsruhe geboren und 1944 im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Als Band 6 der Veröffentlichungen des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln erschien im Sommer 2023:
Dirk Erkelenz / Thomas Kahl (Hrsg.)
Jüdische Schülerinnen und Schüler an Kölner Gymnasien. Ihre Geschichte(n) zwischen Integration, Ausgrenzung und Verfolgung
Berlin 2023, 24 €
Im Schuljahr 1932/33 besuchten etwa 700 jüdische Schüler*innen höhere Schulen in Köln. Sie waren seit langem ein fester Bestandteil in den verschiedenen Lyzeen und Gymnasien der Stadt und gut integriert. Mit der NS-Diktatur begann für sie alle eine Zeit von Entrechtung, Ausschluss und Verfolgung. Die Texte dieses Buches schildern die schulische Situation für Jüdinnen und Juden vor und nach 1933. Sie beschreiben die Schulzeit konkret am Beispiel von vier höheren Schulen Kölns und erzählen exemplarisch die Lebensgeschichten von 25 Jungen und Mädchen.
Einige Kölner Gymnasien wie das Deutzer Gymnasium Schaurtestraße und die Königin-Luise-Schule beschäftigen sich intensiv mit der Geschichte ihrer jüdischen Schüler*innen. Im Rahmen von historischen Projekten werden Lebensläufe erforscht und dokumentiert und an die Schulzeit und die Verfolgung in unterschiedlicher Form erinnert. Auch der Lern- und Gedenkort Jawne ist ein Teil dieser Erinnerungskultur.
Verfolgt und nicht vergessen. Geschichten hinter den Stolpersteinen
Band 3 der „Kleinen Reihe“ des NS-DOK ist erschienen: Veröffentlicht wurde das Werk „Verfolgt und nicht vergessen. Geschichten hinter den Stolpersteinen“ der Autorin Petra Pluwatsch.
Vertrieben, deportiert, ermordet - der Künstler Gunter Demnig erinnert mit seinen Stolpersteinen an Menschen, die dem Terror der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. Einige exemplarische Lebenswege, die alle mit Kölner Stolpersteinen verbunden sind, versammelt der vorliegende Band. Es sind Geschichten gegen das Vergessen. Sie bieten einen intensiven Einblick in die Verfolgung in der NS-Zeit, die so oder sehr ähnlich in ganz Deutschland zwischen 1933 und 1945 stattgefunden hat.
Das Werk umfasst 250 Seiten und kostet 22 €.
Anlässlich des Eröffnungsfests im NS-DOK am 17. Juni 2023 stellt Petra Pluwatsch ihr Buch um 16:30 Uhr im Erzählcafé II (3. OG) vor.
Der Jugend- und Schülergedenktag anlässlich des Jahrestags der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 erinnert an die Schoa und gedenkt den Opfern des Nationalsozialismus. Wir schlagen an diesem Tag aber auch eine „Brücke in die Zukunft“. Auf der Grundlage des Erinnerns und Gedenkens betrachten die Schüler*innen auch gegenwärtigen Rassismus, Antisemitismus und jedwede menschenfeindlichen Haltungen. Der Impuls des „Nie wieder!“ vereint die vielfältigen Projektergebnisse, die auch dieses Jahr wieder in einer digitalen Ausstellung im virtuellen Gewölbe des EL-DE-Hauses zu sehen sind.
Für die webbasierte App „Zwischen den Häusern“ haben Mitarbeitende des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln und des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln zusammengearbeitet. Ziel des Projekts ist es, Nutzende an Orte zu führen, die sie nicht zwingend mit jüdischer Geschichte verbinden würden: Wer lebte und wirkte in der Elisenstraße? Was für eine Bedeutung hatte das Disch-Haus für Jüdinnen*Juden in den 1930er Jahren? Und was passierte am Marsplatz? Auf alle diese Fragen bietet die App anhand von historischen Quellen, multimedialen Inhalten und Aussagen von Zeitzeug*innen Antworten und gibt so Einblicke in die Geschichte von Jüdinnen*Juden aus Köln.
Die beiden Häuser befinden sich an authentischen Orten, in historischen Gebäuden oder an historischen Plätzen. Die App führt diesen stadträumlichen Ansatz weiter, sodass Köln selbst zu einem Teil der beiden Einrichtungen und ihrer Vermittlungskonzepte wird. Beide Institutionen haben sich mit ihren Sammlungen und Forschungsständen ergänzt und schaffen auf diese Weise Vertiefungsebenen zu den Themen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Stadtbild und Köln im Nationalsozialismus.
„Zwischen den Häusern“ muss nicht heruntergeladen oder installiert werden, sondern ist über diesen Link verfügbar.
Gefördert im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft sowie das Bundesministerium der Finanzen erarbeiteten der Museumsdienst und das NS-Dokumentationszentrum ein umfangreiches Webportal zur jüdischen Geschichte. Im Zentrum steht die Kölner Familie Schönenberg, deren Gedanken und Gefühle, Hoffnungen und Verzweiflung auf der Grundlage umfangreich überlieferter Selbstzeugnisse und Fotos sichtbar gemacht werden: In virtuellen 3D-Räumen und Situationen, in denen die Briefe und Tagebücher damals geschrieben sein könnten. Umfangreiche Informationsangebote und die Perspektive von Zeitzeug*innen ergänzen die exemplarische Familiengeschichte. Großprojektionen im Stadtraum am 15. Juni (Venloer Straße/ Bismarckstraße), 9. November (Glockengasse/ Opernvorplatz) und 7. Dezember 2022 (Bahnhof Deutz/ Messe) bringen die Geschichte und Geschichten zurück an die Orte des Geschehens mitten in der Stadt.
Weitere Infos zu dem Projekt finden Sie auf www.sichtbar-machen.online
Der 360-Grad-Rundgang durch das gesamte Haus (Gedenkstätte, Dauerausstellung, Sonderausstellungen) wurde komplett neu bearbeitet, erstreckt sich nun über die gesamte Monitorgröße und beinhaltet weitaus mehr Informationen als die Vorgängerversion:
Er umfasst nunmehr insgesamt 88 Panoramen, in die sämtliche Inhalte der 28 Medienstationen integriert wurden: 980 Ausschnitte aus Zeitzeugeninterviews und historische Filme, 187 Fotos sowie 20 Audiodateien. Auch die erheblich ausgeweitete Audioführung durch das Haus sind nunmehr Bestandteil des 360-Grad-Rundgangs. Hier bieten insgesamt 1.168 Audiodateien in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Russisch, Hebräisch und Polnisch mit einer Dauer von jeweils 5¼ Stunden pro Sprache allumfassende Einblicke in Haus und Ausstellung sowie die Geschichte Kölns während der NS-Zeit. Der gesamte Inhalt des Audioguides steht zudem in allen acht Sprachen auch in Textform zur Verfügung.
Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln ist die größte lokale Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland. Am 13. Dezember 1979 wurde es durch Beschluss des Kölner Rates gegründet. Es versteht sich als Gedenkort, Lernort und Forschungsort in einem.
Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) hat seit 1988 seinen Sitz im EL-DE-Haus. Dort befand sich von Dezember 1935 bis März 1945 die Zentrale der Kölner Gestapo (Geheime Staatspolizei). Seit einer Erweiterung im Jahr 2012 nutzt das NS-DOK im EL-DE-Haus rund 2.800 Quadratmeter.
Am 4. Dezember 1981 wurde das ehemalige Gestapogefängnis als Gedenkstätte eröffnet. Die dortige Ausstellung konnte 2009 erneuert und zusätzlich der Versorgungstrakt der Gestapo im hinteren Teil des Gefängnisses und der Hausbunker im Tiefkeller der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“, die seit Juni 1997 im EL-DE-Haus gezeigt wird, behandelt das gesamte politische, gesellschaftliche und soziale Leben Kölns in der NS-Zeit.
Wesentlicher Teil des Lernorts und des Bildungsangebots sind die Gedenkstätte und die Dauerausstellung. Darüber hinaus werden Sonderausstellungen zu lokalen und überregionalen Aspekten der NS-Zeit gezeigt, die sich durch eine große thematische Bandbreite auszeichnen.
Der museumspädagogische Bereich des NS-DOK entwickelt Angebote für Führungen durch das Museum und die Gedenkstätte. Darüber hinaus werden gezielte Programme, beispielsweise für bestimmte Berufsgruppen, für Studierende, Referendare und für Lehrkräfte entwickelt.
Seit Anfang 2008 ergänzt und erweitert die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) die Arbeit des NS-Dokumentationszentrums um den Aspekt der Auseinandersetzung mit aktuellen extrem rechten Ideologien.
Die Bibliothek enthält – in Form einer Präsenzbibliothek – schwerpunktmäßig Literatur zu Köln in der NS-Zeit und zur allgemeinen NS-Geschichte sowie zu deren Didaktik und zum Rechtsextremismus.
Die Dokumentation liefert entscheidende Grundlagen für die historische Forschung und verarbeitet deren Ergebnisse. Hier werden vielfältige historische Quellen gesichert, verwaltet, ausgewertet und zugänglich gemacht und Faktendatenbanken aufgebaut und gepflegt.
Das NS-Dokumentationszentrum versteht sich seit Beginn an – und von seinem Namen her – auch als ausgeprägter Forschungsort. Die Ergebnisse dieser Forschungstätigkeit finden Eingang in alle Bereiche der Tätigkeit der Institution.
Von 1994 bis 2015 gab es eine „Schriftenreihe des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln“ im Emons-Verlag, seit 2012 mit der Unterreihe „Biografien und Materialien“. Darüber hinaus sind zahlreiche Einzelpublikationen erschienen.
Zahlreiche Forschungsprojekte prägen die Arbeit des NS-DOK seit dessen Gründung. Zu den Themen gehör(t)en unter anderem: die jüdische Geschichte, die Sammlung von Zeitzeugenberichten und -interviews, die Zwangsarbeit, die Polizei, die Jugend.