Appellhofplatz 23-25, D-50667 Köln
+49-221-2212-6332
Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr, 1. Do. im Monat (außer an Feiertagen) 10-22 Uhr
Das NS-DOK öffnet anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus virtuell das Gewölbe für die Arbeiten von Kölner Schüler*innen. Erleben Sie in diesem multimedialen 360° Rundgang, wie junge Menschen die Erinnerungskultur lebendig erhalten.
Allgemeine Information zum Jugend- und Schülergedenktag finden Sie hier.
Der von Bund und Ländern beschlossene Teil-Lockdown betrifft auch die Museen. Daher bleibt auch das NS-Dokumentationszentrum wie alle übrigen städtischen Museen weiterhin geschlossen. Alle Veranstaltungen in den Museen entfallen und der Publikumsbetrieb ist eingestellt. Das gilt auch für bereits gebuchte Veranstaltungen.
Die Direktionen der Museen hoffen, dass der Ausstellungsbetrieb möglichst bald wieder aufgenommen werden kann.
Im Jahr 2019 konnte das NS-Dokumentationszentrum nicht allein sein 40jähriges Jubiläum begehen, sondern erlebte eines der erfolgreichsten Jahre seiner Geschichte. Das Museum verzeichnete im 18. Jahr in Folge einen Besucherrekord. Mit 97.041 stieg die Zahl der Besuche im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent und im Vergleich zum Jahr 2002 um fast das Vierfache. Besonders steigt seit Jahren die Zahl der Einzelbesucher, zumeist Touristen. Sie stellen weit vor Schulklassen die größte Gruppe.
Das NS-Dokumentationszentrum ist seit dem 1. Juli 2019 der alleinige Nutzer der ehemaligen Gestapozentrale im EL-DE-Haus. Die Umsetzung des Hauses für Erinnern und Demokratie konnte durch die Übernahme der beiden oberen Etagen beginnen. Die Konzepte zu den drei wesentlichen Bereichen der neuen Teile – dem Erlebnisort Demokratie, den Erzählcafés zur Nachbereitung von Führungen im Haus und dem Jungen Museum – konnten 2019 im Wesentlichen fertiggestellt werden. Der Büroteil auf der vierten Etage wurde bereits eingerichtet.
Eine deutliche Stärkung der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus konnte 2019 durch die neue Fachstelle „: miteinander mittendrin. Für Demokratie – Gegen Antisemitismus und Rassismus“ erreicht werden. Die pädagogischen Angebote von sind auf Dauer angelegt und für alle kostenfrei. Ende November 2019 wurden zudem noch zwei weitere Stellen geschaffen, eine „Anlauf- und Beratungsstelle für von Antisemitismus Betroffene“ und eine Stelle „Recherche und Dokumentation antisemitischer Übergriffe und Vorfälle“. Diese Stellen sind bei der Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) angesiedelt, die sich in den mehr als zehn Jahren ihres Bestehens zu einem kompetenten Ansprechpartner zum Thema Rechtsextremismus entwickelt hat und weit über die Grenzen Kölns hinaus Beachtung findet. Die starke und wachsende Nachfrage nach den Bildungs- und Beratungsangeboten der ibs zeigt die gesellschaftliche Relevanz des Themas.
Die Bibliothek feierte ihr 30jähriges Bestehen. Sie ist heute die führende Präsenz-Bibliothek zur Geschichte der Zeit des Nationalsozialismus in Köln und im Rheinland. Der Bestand der Bibliothek wuchs 2019 um 860 Einheiten auf 25.182 Bände. Der auf zwei Internetseiten online gestellte Bibliothekskatalog wurde gut genutzt. Insgesamt wurden 685 Bibliotheksbenutzerinnen und Benutzer gezählt.
Die Vielfalt der Aktivitäten des NS-DOK belegen folgende Zahlen: Es wurden acht Sonderausstellungen im NS-DOK und zwei erfolgreiche Wanderausstellungen gezeigt sowie rund 200 Veranstaltungen durchgeführt, deren Form und Inhalt breit gefächert waren. Die Zahl von über 2.300 Führungen und Workshops zeugen von einem sehr umfangreichen pädagogischen Programm.
Zum Profil des NS-DOK zählt stets eine intensive Forschungsarbeit. Neben den großen Arbeitsschwerpunkten zur jüdischen Geschichte und zur Zwangsarbeit sind die Projekte zur Geschichte der Jugend im Nationalsozialismus, zum Widerstand und zur Gestapo hervorzuheben. Die Dokumentation erschließt die wachsenden Bestände. Das NS-DOK erhielt auch 2019 wieder bedeutende Sammlungszugänge, u.a. die wertvolle Schenkung der Zeichnungen und Karikaturen des französischen Künstlers Philibert Charrin über seine Zeit als Zwangsarbeiter in Österreich.
Im Bereich der vielfältigen erinnerungskulturellen Projekte konnte das Denkmal an dem ehemaligen Schießstand in Köln-Dünnwald eingeweiht und die Verwirklichung des Gedenkorts Deportationslager Köln-Müngersdorf vorbereitet werden.
Der 256 Seiten umfassende Jahresbericht steht hier zum Download bereit (29 MB). Auf Wunsch kann Ihnen die Druckfassung auch zugesandt werden.
Der 360-Grad-Rundgang durch das gesamte Haus (Gedenkstätte, Dauerausstellung, Sonderausstellungen) wurde komplett neu bearbeitet, erstreckt sich nun über die gesamte Monitorgröße und beinhaltet weitaus mehr Informationen als die Vorgängerversion:
Er umfasst nunmehr insgesamt 88 Panoramen, in die sämtliche Inhalte der 28 Medienstationen integriert wurden: 980 Ausschnitte aus Zeitzeugeninterviews und historische Filme, 187 Fotos sowie 20 Audiodateien. Auch die erheblich ausgeweitete Audioführung durch das Haus sind nunmehr Bestandteil des 360-Grad-Rundgangs. Hier bieten insgesamt 1.168 Audiodateien in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Russisch, Hebräisch und Polnisch mit einer Dauer von jeweils 5¼ Stunden pro Sprache allumfassende Einblicke in Haus und Ausstellung sowie die Geschichte Kölns während der NS-Zeit. Der gesamte Inhalt des Audioguides steht zudem in allen acht Sprachen auch in Textform zur Verfügung.
Auf diese Weise haben Sie trotz Corona-bedingter vorübergehender Schließung des Hauses die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema "Köln im Nationalsozialismus“ zu beschäftigen.
Als wohl erste Institution ihrer Art bietet das NS-DOK im Internet einen durch einen jeweils dreistündigen Audioguide in acht Sprachen begleiteten virtuellen 360°-Rundgang durch Gedenkstätte und Dauerausstellung.
Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln ist die größte lokale Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland. Am 13. Dezember 1979 wurde es durch Beschluss des Kölner Rates gegründet. Es versteht sich als Gedenkort, Lernort und Forschungsort in einem.
Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) hat seit 1988 seinen Sitz im EL-DE-Haus. Dort befand sich von Dezember 1935 bis März 1945 die Zentrale der Kölner Gestapo (Geheime Staatspolizei). Seit einer Erweiterung im Jahr 2012 nutzt das NS-DOK im EL-DE-Haus rund 2.800 Quadratmeter.
Am 4. Dezember 1981 wurde das ehemalige Gestapogefängnis als Gedenkstätte eröffnet. Die dortige Ausstellung konnte 2009 erneuert und zusätzlich der Versorgungstrakt der Gestapo im hinteren Teil des Gefängnisses und der Hausbunker im Tiefkeller der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“, die seit Juni 1997 im EL-DE-Haus gezeigt wird, behandelt das gesamte politische, gesellschaftliche und soziale Leben Kölns in der NS-Zeit.
Wesentlicher Teil des Lernorts und des Bildungsangebots sind die Gedenkstätte und die Dauerausstellung. Darüber hinaus werden Sonderausstellungen zu lokalen und überregionalen Aspekten der NS-Zeit gezeigt, die sich durch eine große thematische Bandbreite auszeichnen.
Das NS-Dokumentationszentrum hat einige ausleihbare Wanderausstellungen erarbeitet. Hier erhalten Sie umfassend Auskunft über die Ausstellungen und können sich die Leihinformationen als PDF herunterladen.
Der museumspädagogische Bereich des NS-DOK entwickelt Angebote für Führungen durch das Museum und die Gedenkstätte. Darüber hinaus werden gezielte Programme, beispielsweise für bestimmte Berufsgruppen, für Studierende, Referendare und für Lehrkräfte entwickelt.
Seit Anfang 2008 ergänzt und erweitert die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) die Arbeit des NS-Dokumentationszentrums um den Aspekt der Auseinandersetzung mit aktuellen extrem rechten Ideologien.
Die Bibliothek enthält – in Form einer Präsenzbibliothek – schwerpunktmäßig Literatur zu Köln in der NS-Zeit und zur allgemeinen NS-Geschichte sowie zu deren Didaktik und zum Rechtsextremismus.
Die Dokumentation liefert entscheidende Grundlagen für die historische Forschung und verarbeitet deren Ergebnisse. Hier werden vielfältige historische Quellen gesichert, verwaltet, ausgewertet und zugänglich gemacht und Faktendatenbanken aufgebaut und gepflegt.
Das NS-Dokumentationszentrum versteht sich seit Beginn an – und von seinem Namen her – auch als ausgeprägter Forschungsort. Die Ergebnisse dieser Forschungstätigkeit finden Eingang in alle Bereiche der Tätigkeit der Institution.
Von 1994 bis 2015 gab es eine „Schriftenreihe des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln“ im Emons-Verlag, seit 2012 mit der Unterreihe „Biografien und Materialien“. Darüber hinaus sind zahlreiche Einzelpublikationen erschienen.
Zahlreiche Forschungsprojekte prägen die Arbeit des NS-DOK seit dessen Gründung. Zu den Themen gehör(t)en unter anderem: die jüdische Geschichte, die Sammlung von Zeitzeugenberichten und -interviews, die Zwangsarbeit, die Polizei, die Jugend.