Biografie | Der Handelsvertreter Sally Grünberg, geboren 1878 in Witten an der Ruhr, und seine Frau Paula Baum, geboren 1879 in Rheine, lebten mit Tochter Lotte und Sohn Ernst Fritz bis 1933 am Reischplatz 1. Über das Leben der Familie vor 1933 ist kaum etwas bekannt. Nach dem Auszug aus der Wohnung am Reischplatz zogen die Grünbergs mehrfach innerhalb Kölns um. Die Tochter starb 1938 in Köln, Sohn Fritz gelang im Oktober 1939 die Emigration nach Chile.
Sally und Paula Grünberg fanden keine Möglichkeit zu emigrieren. 1941 wurden sie in eines der vielen Kölner Ghettohäuser zwangseingewiesen und im Oktober 1941 vom Bahnhof Deutz-Tief aus in das Ghetto Litzmannstadt/Lodz im deportiert. Sally Grünberg starb dort vermutlich im August 1942, Paula Grünberg wurde im September 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof/Chelmno verschleppt und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.
G. Gentsch (2017)
Literatur
B. Becker-Jákli, Das Jüdische Köln, Köln 2012, S. 265. |