Der französische Künstler Philibert Charrin (1920-2007) wurde international bekannt durch seine Collagen. Werke von ihm befinden sich in Sammlungen in den USA, England und der Schweiz. Kaum bekannt ist hingegen sein Frühwerk und seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Philibert Charrin karikierte Hitler als Kriegstreiber, Göring als Prahlhans und Goebbels als Großmaul. Im April 1943 wurde Charrin im Alter von 23 Jahren von der Vichy-Regierung zwangsweise zur Arbeit ins Deutsche Reich verpflichtet. In der Nähe von Graz in Österreich wurde er als Erdarbeiter eingesetzt. Hier schuf er sich mit seinen Zeichnungen eine eigene Welt abseits der harten Arbeitsbedingungen und der Autorität der Aufseher. Mit spitzer Feder zeichnete er, so oft es ihm möglich war, das Lagerleben, die Arbeit und die Einheimischen – immer begleitet von seiner selbstgeschaffenen Figur Fifi, die auf fast jedem Bild mal mehr, mal weniger deutlich in Erscheinung tritt.
Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden seine Zeichnungen ausgestellt. Anschließend gerieten sie in Vergessenheit. 2016 widmete das NS-Dokumentationszentrum dem Frühwerk von Philibert Charrin eine umfangreiche Ausstellung. Seit 2021 gibt es eine Wanderausstellung zum Leben und Werk Philibert Charrins als Zwangsarbeiter im Deutschen Reich.
Ausführliche Informationen und eine Vielzahl an Zeichnungen finden Sie in der gleichnamigen Publikation (2021), die Sie unter nsdok@stadt-koeln.de bestellen können.
Die Leihinformationen finden Sie hier.
Wenn Sie Interesse an der Entleihung der Wanderausstellung haben, wenden Sie sich an:
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Ansprechpartnerin: Dr. Hanne Leßau
Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
E-Mail: hanne.lessau@stadt-koeln.de
Hier können Sie die Präsentation der Ausstellung in Köln in einem 360-Grad-Rundgang sehen. Achten Sie zum Navigieren auf die Pfeile auf dem Boden, mittels derer Sie den Standort wechseln können.