Band 6
Dirk Erkelenz / Thomas Kahl (Hrsg.)
Jüdische Schülerinnen und Schüler an Kölner Gymnasien. Ihre Geschichte(n) zwischen Integration, Ausgrenzung und Verfolgung
Berlin 2023
24 €
Im Schuljahr 1932/33 besuchten etwa 700 jüdische Schüler*innen höhere Schulen in Köln. Sie waren seit langem ein fester Bestandteil in den verschiedenen Lyzeen und Gymnasien der Stadt und gut integriert. Mit der NS-Diktatur begann für sie alle eine Zeit von Entrechtung, Ausschluss und Verfolgung. Die Texte dieses Buches schildern die schulische Situation für Jüdinnen und Juden vor und nach 1933. Sie beschreiben die Schulzeit konkret am Beispiel von vier höheren Schulen Kölns und erzählen exemplarisch die Lebensgeschichten von 25 Jungen und Mädchen.
Einige Kölner Gymnasien wie das Deutzer Gymnasium Schaurtestraße und die Königin-Luise-Schule beschäftigen sich intensiv mit der Geschichte ihrer jüdischen Schüler*innen. Im Rahmen von historischen Projekten werden Lebensläufe erforscht und dokumentiert und an die Schulzeit und die Verfolgung in unterschiedlicher Form erinnert. Auch der Lern- und Gedenkort Jawne ist ein Teil dieser Erinnerungskultur.
Band 5
Jörg Hannes Kuhn:
Im Schatten der Rose. Ernst Reden, Schöngeist, Lyriker, Schriftsteller. Ein kurzes jungenschaftliches Leben
Berlin 2021
432 Seiten
26,00 €
Ernst Reden (1914–1942), intellektueller Kölner Kaufmannssohn, machte sich schon früh einen Namen im weitgehend oppositionellen Kreis der „bündischen Jugend“. Er stand als junger Lyriker in intensivem Kontakt mit Verlegern und Schriftstellern dieser Szene. Die bündische Orientierung brachte ihn während seiner Militärzeit in Ulm in enge freundschaftliche Verbindung zu den Geschwistern Scholl. Ihnen wurde er zum intellektuellen Mentor, beeindruckte sie mit literarischen und philosophischen Kenntnissen und beeinflusste ihre geistige Entwicklung. Die Forschung zur „Weißen Rose“ hat Reden oft zwiespältig beurteilt, seinen Einfluss auf die Familie Scholl jedoch kaum berücksichtigt. Diese Lücke zu füllen ist eines der Anliegen der Untersuchung. Darüber hinaus wirft sie einen Blick auf das unveröffentlichte lyrische Gesamtwerk Ernst Redens.
Band 4
Verena Kücking:
„Das gemeinsame Band“ - Schreiben als Praxis – Katholische Jugendgruppen im Zweiten Weltkrieg
Berlin 2018
373 Seiten
24,00 €
Weit über 2000 Briefe und Postkarten, die aus dem Kontext dreier katholischer Jugendgruppen stammen und während des Zweiten Weltkrieges verfasst wurden, stehen im Zentrum der Studie. Die Korrespondenzen geben Aufschluss über Gruppendynamiken, über mögliche Nischen im totalitären System und über vielschichtige Möglichkeiten, auch aus der Ferne weiterhin gemeinschaftlich zu agieren. Zugleich zeigen sie Akteure, die vor dem Hintergrund eines katholischen Weltbildes mit einem ausgeprägten Kampfeswillen in den Krieg zogen und den deutschen Sieg herbeisehnten.
Band 3
Karola Fings, Frank Möller (Hg.):
Hürtgenwald – Perspektiven der Erinnerung
Berlin 2016
239 Seiten, zahlreiche Abbildungen
19,00 €
Der Hürtgenwald war 1944/45 Schauplatz schwerer Kampfhandlungen zwischen alliierten Soldaten und Soldaten der Wehrmacht. Am Kriegsschauplatz wurden Wälder und Ortschaften verwüstet, Tausende wurden verwundet oder getötet. Die einstige Kriegslandschaft hat sich über die Jahre in eine in dieser Form für die Bundesrepublik einzigartige Erinnerungslandschaft verwandelt; mehrere Kriegsgräberstätten, zahlreiche Gedenksteine, Kreuze, Tafeln und künstlerische Objekte zeugen davon.
Einzigartig ist, dass seit Jahrzehnten kontinuierlich Erinnerungsmale aufgestellt wurden, sodass sich im Hürtgenwald wie unter einem Brennglas die Geschichte der Erinnerungskultur in der Bundesrepublik ablesen lässt. Einzigartig ist aber auch, dass die hitzigen Debatten, die in den vergangenen Jahrzehnten um angemessene Formen des Erinnerns an Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg geführt wurden, im Hürtgenwald kaum Resonanz fanden. So ist diese Erinnerungslandschaft in den letzten Jahren unter anderem wegen ihrer Verengung auf das militärische Geschehen, wegen der Dominanz eines Veteranenverbandes (»Windhunde«), zweifelhafter Sinnstiftung und der Ausblendung wesentlicher Aspekte der nationalsozialistischen Herrschaft zunehmend in die Kritik geraten. Das Buch bietet eine kritische Bestandsaufnahme, die sich deutlich von dem bis heute einseitigen und mythendurchsetzten Schrifttum der Region abhebt.
Band 2
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln / SK Stiftung Kultur (Hrsg.) - Ulrich Eumann (Bearbeiter):
Erich Sander. Gefängnisbriefe 1935-1944
Berlin 2016
356 Seiten, 68 Abbildungen
24 Euro
Einzigartige Dokumentation des NS-DOK mit Einblicken ins Familienleben Das NS-DOK und die SK Stiftung Kultur stellen mit dem zweiten Band der Veröffentlichungen des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln eine einmalige Briefedition vor: 170 Schreiben von Erich Sander und seinen Eltern Anna und August Sander aus den Jahren 1935 bis 1944. Die Originale bewahrt die Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur – August Sander Archiv auf. Dr. Ulrich Eumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter im NS-DOK, hat das Buch bearbeitet. Die Veröffentlichung knüpft an den Katalog „August Sanders unbeugsamer Sohn. Erich Sander als Häftling und Gefängnisfotograf im Zuchthaus Siegburg 1935-1944“ zu der gleichnamigen Sonderausstellung des NSDOK an.
Erich Sander, geboren 1903, war der älteste Sohn des Kölner Fotografen August Sander. Als Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Partei Deutschlands beteiligte er sich aktiv am politischen Widerstand gegen das NS-Regime. 1935 wurde Erich Sander verhaftet und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Den größten Teil der Haftzeit verbüßte er im Zuchthaus Siegburg. Erich Sander starb im März 1944, ein halbes Jahr vor seiner geplanten Entlassung.
Während der Haftzeit hielten Erich Sander und seine Eltern Anna und August Sander engen Kontakt. 170 Briefe von ihnen sind erhalten geblieben. Seit 1941 gelang es Erich Sander, Schreiben an der Zensur vorbei aus dem Zuchthaus zu schmuggeln, einige wurden mit Geheimtinte verfasst. In den Briefen schrieb Erich Sander über den Alltag im Zuchthaus, außerdem ließ er Informationen durch die Eltern an Verwandte von Mithäftlingen übermitteln. Sohn und Eltern tauschten sich auch über das Familienleben in Köln und das fotografische Werk des Vaters aus.
"Politische Briefe" als PDF
Im hier vorgestellten Band der Gefängnisbriefe von Anna, August und Erich Sander wurden aus Platzgründen 29 Briefe aus den Jahren 1935/36, die anhand der Tagespresse das weltpolitische Tagesgeschehen zusammenfassten, nicht aufgenommen. Sie werden nun hiermit der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Diese Briefe sind sehr interessante historische Quellen über die Wahrnehmung und Interpretation internationaler Politik durch die Zeitgenossen. Sie bilden außerdem eine dichte Beschreibung der Phase der Entstehung der später so verhängnisvollen Appeasementpolitik.
Band 1
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (Hg.): August Sanders unbeugsamer Sohn. Erich Sander als Häftling und Gefängnisfotograf im Zuchthaus Siegburg 1935-1944
Berlin 2015
288 Seiten, über 225 Abbildungen
24,- Euro (an der Kasse des NSDOK: 19,- Euro)
Die Publikation gibt eindrucksvoll die Ausstellung wieder und enthält weiterführende Beiträge zum Leben von Erich Sander (Fritz Bilz „Erich Sande –: Fotograf und unbeirrbarer Widerstandskämpfer 1903 bis 1944“) zum Zuchthaus Siegburg (Ulrich Eumann „Die Strafanstalt Siegburg während des Nationalsozialismus“), zur Bedeutung der Fotografie im Strafvollzug (Jens Jäger „Fotografie im Gefängnis“) und eine persönliche Erinnerung von Gerd Sander, dem Enkel von August Sander („It always seems impossible until it’s done …“ [Nelson Mandela]).