Dinge, die für unsere Sammlung interessant sind, können dem NS-DOK überlassen oder zur Digitalisierung leihweise zur Verfügung gestellt werden. Diese privaten Artefakte sind von unschätzbarem Wert, um die Geschichte Kölns während der NS-Zeit noch besser zu erforschen und zu dokumentieren.

Natürlich hat das NS-DOK schon eine große Sammlung – und weil auch bei uns der Platz begrenzt ist, müssen wir gut entscheiden, was wir den Kölnerinnen und Kölnern auch für die Zukunft aus der NS-Zeit erhalten wollen.

Deshalb: Was suchen wir genau?

Wir suchen nach Quellen, die uns etwas über die Kölner Gesellschaft im Nationalsozialismus erzählen können. Uns interessieren die Geschichten einzelner Personen - die von Verfolgten, aber auch die von ganz gewöhnlichen Kölner*innen. Das kann auch die Täter*innen betreffen: Dokumente zur Geschichte der Kölner Gestapo und der NS-Organisationen nehmen wir gerne an. Außerdem können Quellen, die über die Nachgeschichte des Nationalsozialismus in Köln Aufschluss geben, für unsere Sammlung interessant sein.

Wir suchen nach ganz verschiedenen Dingen: Tagebücher, Briefe, Fotoalben, Dokumente und vieles mehr. Wichtig ist, dass die Dokumente und Objekte einen Bezug zur Stadt haben. 

Aber: Was sammeln wir nicht? Und was haben wir schon?

Nicht alle Objekte und Themen können im NS-DOK erforscht werden. Deshalb werden z.B. Artefakte der Wehrmacht, Kunstwerke oder Alltagsgegenstände ohne Bezug zum Nationalsozialismus nicht gesammelt. 

Außerdem haben wir bereits viele Dokumente und Objekte ohne Bezug zur Stadt oder ohne weiteren Kontext in der Sammlung. Daher können wir leider keine einzelnen Feldpostbriefe, Zigarettensammelbilder, Geldscheine, Briefmarken, Propaganda-Postkarten Orden und Anstecknadeln oder ähnliche Gegenstände mehr annehmen.

29. März, 15 Uhr: Podiumsdiskussion

„Ist das Geschichte – oder kann das weg?“. Die Bedeutung privater Überlieferung für Forschung und Bildung

Noch immer liegen auf vielen Speichern und Kellern Objekte aus der NS-Zeit. Wer Fotos, Briefe, Tagebücher, Dokumente oder Abzeichen von den Eltern oder Großeltern findet, fragt sich oft, was man damit tun soll. Viele dieser Funde können Einblicke geben in das (Alltags-)Leben der Personen und die Gesellschaft, in der sie lebten und sind daher für die Forschung von großem Interesse. Anderes hingegen liegt bereits massenhaft in den Archiven oder hat wenig historische Aussagekraft.

Unter der Frage „Ist das Geschichte – oder kann das weg?“ diskutieren Dr. Stefan Benedik (Haus der Geschichte Österreich), Kirsten John-Stucke (Kreismuseum Wewelsburg), Dr. Johannes Spohr (present-past) und Jens Löffler (NS-DOK) über die Bedeutung privater Überlieferungen aus der NS-Zeit für Forschung und Bildung zum Nationalsozialismus.