Biografie |
Über die fünfköpfige Familie Eizenberg ist nur wenig bekannt. Chaskel Leizer Eizenberg wurde am 23. Januar 1879 als Sohn von Samuel Leib Kohn und Marjam Esther Eizenberg in der galizischen Stadt Podwoloczyska geboren. Sein Vater war von Beruf Kaufmann. Die Stadt, in der heutigen Ukraine gelegen, hatte eine große jüdische Gemeinde und war eine wichtige Drehscheibe für Import- und Exportgüter zwischen Russland und Mitteleuropa. Auch Rosa Eizenberg stammte aus Podwoloczyska. Dort kam sie am 10. Oktober 1877 zur Welt, ihre Mutter war Chama Vogelbaum. Über ihren Vater gibt es keine Informationen.
Der Lebensweg des Ehepaares lässt sich nur anhand einiger weniger Eckdaten rekonstruieren. Am 3. April 1910 wurde in Basel Tochter Maria Esther geboren. Kurz darauf scheinen die jungen Eltern nach Frankfurt a. M. gezogen zu sein. Dort kam am 7. September 1911 Tochter Frida zur Welt. Ein Jahr später, am 1. Oktober 1912, heirateten Chaskel Leizer und Rosa Eizenberg standesamtlich. Am 16. August 1913 schließlich wurde ein drittes Kind geboren: Auch Sohn Benno kam in Frankfurt zur Welt.
Im Jahr 1916 zog die Familie von Frankfurt nach Köln, und Leo Eisenberg, wie sich Chaskel Leizer Eizenberg mittlerweile nannte, eröffnete in der Achterstraße 7a eine Eierhandlung. Die nächsten Jahre waren geprägt von mehreren Umzügen innerhalb Kölns. Von 1934 bis 1938 lebte die Familie in der Frankstraße 20, der heutigen Frankstraße 26. Dann wendete sich ihr Schicksal erneut. Am 28. Oktober 1938 wurden Leo Eisenberg und seine Familie im Zuge der sogenannten Polenaktion nach Polen abgeschoben und in der Stadt Zbaszyn interniert. Dort verliert sich die Spur von Leo, Rosa, Maria Esther und Benno Eizenberg. Frida hingegen gelang 1939 die Flucht nach England. Im Juni 1940 emigrierte sie über Liverpool nach New York und heiratete im März 1941 den Kölner Bäcker Erich Gutmann. Das Paar bekam zwei Kinder und ließ sich in Kalifornien nieder, wo es eine Bäckerei eröffnete. Frida Eizenberg starb am 15. Juni 2010 in Kalifornien.
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