Name Spier, Rolf
Biografie Rolf Spier wurde am 17. Mai 1920 in Köln geboren. Er war der jüngste Sohn des Kölner Kaufmanns Dagobert Spier und dessen Ehefrau, der Bankierstochter Martha Löwenstein. Er hatte einen fünf Jahre älteren Bruder namens Kurt. Beide Kinder besuchten die Jüdische Volksschule in der Lützowstraße. In den 1920er Jahren zog die Familie in die Schulstraße 36, Dagobert Spier hatte ein Büro im Gereonshaus in der Gereonstraße 18-32 und handelte mit Speiseölen und „Rohstoffen für die Margarine- und Seifenfabrikation“. Nach 1938 verliert sich die Spur der Familie für einige Jahre. Möglicherweise musste sie ihre Wohnung in der Schulstraße verlassen und in ein Ghettohaus umziehen. Am 15. Juni 1942 wurden Martha und Dagobert Spier vom Bahnhof Köln Messe-Deutz zusammen mit mehr als 1000 jüdischen Opfern in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 15. Mai 1944 verschleppte man sie weiter in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Vermutlich wurden sie dort noch am selben Tag ermordet. Rolf und sein Bruder Kurt blieben zunächst in Köln zurück. Einen Monat nach der Deportation ihrer Eltern erhielt ein Verwandter ein letztes Lebenszeichen von ihnen: eine Postkarte, abgeschickt am 17. Juli 1942 in Köln-Junkersdorf. „Am kommenden Sonntag gehen wir nun auch auf Reisen“, heißt es darin. „Und ich weiß nicht, ob wir unsere Eltern am Ziel treffen werden.“ Am 20. Juli wurden die beiden jungen Männer in das Vernichtungslager Maly Trostinec bei Minsk deportiert und vier Tage später, am 24. Juli 1942, ermordet.
Ort Köln
Stadtteil Weiden
Straße Schulstraße 36
Deportations- / Haft- / Sterbeort Maly Trostinec
Verfolgtengruppe Juden/Jüdinnen
Anmerkungen ,,