Biografie | Leo Jakobs wurde am 30. Juli 1905 als Sohn von Jakob und Franziska Jakobs in Gürzenich bei Düren geboren. Er hatte einen ein Jahr älteren Bruder, Gustav, und eine fünf Jahre jüngere Schwester, Karoline. Leo Jacobs stammte aus einer Familie von Metzgern und Viehhändlern. Schon sein Urgroßvater, sein Großvater und sein Vater waren Metzger gewesen. Leo wuchs in Gürzenich auf und wurde Kaufmann. Wann er nach Köln zog und in welcher Branche er tätig war, lässt sich heute nicht mehr feststellen.
1931 heiratete er in Köln-Kalk die Kaufmannstochter Grete Mosbach. Die junge Frau, geboren am 13. März 1908 im westfälischen Hohenlimburg, war das einzige Kind von Martha und Gustav Mosbach. Sie wuchs in Köln auf. Ihr Vater war Teilhaber der Lebensmittelgroßhandlung „Mosbach, Wahl & Co“ am Heumarkt. 1930 starb ihre Mutter Martha, und der Vater heiratete bald darauf ein zweites Mal.
Leo und Grete Jakobs wohnten zunächst in Vingst in der Heßhofstraße 30. Im Jahr 1937 zogen sie in die Olpener Straße 64. Am 12. Oktober 1933 waren sie das erste Mal Eltern geworden. Sohn Rolf wurde im Israelitischen Krankenhaus in der Ottostraße geboren. Am 23. August 1938 folgte Tochter Ruth Rachel. Wie lange die vierköpfige Familie in der Olpener Straße wohnte, weiß man nicht. 1939 war sie noch unter nämlicher Adresse gemeldet, dann verliert sich vorübergehend ihre Spur. Vermutlich musste sie die Wohnung räumen und in eines der zahlreichen Ghettohäuser im linksrheinischen Köln ziehen. Fest steht, dass Leo, Grete und ihre beiden Kinder 1942 einige Tage oder Wochen im Ghettohaus in der St. Apern-Straße 29-31 verbrachten. Von dort aus wurden sie am 18. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt transportiert, wo sie zwei Jahre unter menschenunwürdigen Umständen lebten.
Am 28. September 1944 wurde Leo Jakobs von dort aus in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt und ermordet. Grete Jakobs und ihre Kinder folgten ihm am 9. Oktober 1944. Auch sie wurden in Auschwitz-Birkenau ermordet.
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