| Biografie | Serla Manheim, am 23. Dezember 1896 geboren, stammte aus dem polnischen Dorf Nizankowice bei Lodz und wuchs zusammen mit vier jüngeren Brüdern und drei Schwestern in Polen und im Rheinland auf. Zwischen 1907 und 1910 zog die Familie nach Düren, wo ihr Vater Chaim Manheim in der Wirtelstraße 8 das „Manheims Partiewarenhaus“ eröffnete, eine Art Billigladen für Rest- und Sonderposten. 1914 oder 1915 erfolgte der Umzug nach Köln. Chaim Manheim erwies sich als erfolgreicher Geschäftsmann. In den folgenden Jahren eröffnete er mehrere Schuhläden und Geschäfte für Schuhmacherbedarf.
Am 21. Oktober 1920 heiratete Serla den ein Jahr älteren Kaufmann Naftali Siegfried und bekam mit ihm zwei Töchter, Klara Dora und Edith Helga. 1934 zog die vierköpfige Familie an den Karolingerring 8. Naftali Siegfried war in den vergangenen Jahren mehrmals in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten und betrieb seit einem Jahr ein Schuhgeschäft in der Severinstraße 74. Naftali, Serla, Klara Dora und Edith Helga Siegfried sollten nur ein Jahr am Karolingerring wohnen bleiben. 1935 verließen sie Köln und gingen in die polnische Großstadt Chorzow. Über ihr Leben dort ist nichts bekannt. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs zog die Familie zu Naftalis Bruder Josef Siegfried nach Lublin. Anfang der 1940er Jahre wurde sie in das Ghetto MajdanTatarski deportiert. Dort wurden alle vier Familienmitglieder – vermutlich am 1. Januar 1942 – ermordet. |