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Name Hirsch, Hugo
Biografie Hermann Hugo Hirsch wurde am 15. März 1885 als Sohn von Bernhard und Emma Hirsch in Mülheim an der Ruhr geboren. Sein Vater war Pferdemetzger, und Hermann wuchs in einer kinderreichen jüdischen Großfamilie auf. Er hatte neun Geschwister, von denen drei schon im Kindesalter starben. Nach Ende des Ersten Weltkriegs ging er nach Köln und eröffnete mit seinem ein Jahr jüngeren Bruder David in der Baudristraße 7 in Nippes ein Elektrogeschäft. Wann genau Hermann und Emilie Hirsch heirateten, ist nicht bekannt. Emilie, geborene Schwarz, kam am 6. März 1892 in Raesfeld bei Borken im Westmünsterland zu Welt. Sie hatte acht Geschwister. Ihr Vater Levi Schwarz war Viehhändler und Vorbeter in der Synagoge von Borken. Anfang der 1920er Jahre zogenHugo und Emilie Hirsch an den damaligen Königin-Luise-Platz 10, den heutigen Erzbergerplatz. Dort wurde am 12. Dezember 1922 ihr Sohn Günther Bernhard geboren. Er blieb das einzige Kind des Paares und besuchte bis 1937 die Israelitische Volksschule in der Lützowstraße. Anschließend wurde auch er Elektriker. Ende der 1920er Jahre scheinen sich die Wege der Brüder Hirsch getrennt zu haben. Hermann verlegte das Geschäft, das er nun allein betrieb, an seine Wohnadresse in Nippes, sein Bruder arbeitete als Elektrotechniker in der Innenstadt. 1938 zog die Familie in die Norbertstraße 7, ein vermutlich nicht freiwilliger Umzug. Ein Jahr später existierte das Elektrogeschäft bereits nicht mehr, und Hermann Hirsch wird im Kölner Adressbuch von 1939 als Mann „ohne Gewerbe“ geführt. Vermutlich 1941 wird die Familie in ein sogenanntes Ghettohaus in der Magnusstraße 15 eingewiesen und am 30. Oktober in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Hermann und Emilie Hirsch überlebten den harten Ghettoalltag nur ein knappes Jahr. Hermann starb am 8. Juli 1942. Offizielle Todesursache: Herzversagen. Emilie Hirsch folgte ihm am 10. August 1942 in den Tod. Sie starb nach offiziellen Angaben an Unterernährung. Die Spur von Günther Bernhard Hirsch verliert sich bereits am 8. Juni 1942. Der 19-Jährige wurde an diesem Tag zu einem Arbeitseinsatz außerhalb des Lagers abkommandiert, von dem er vermutlich nicht zurückkehrte.
Ort Köln
Stadtteil Mülheim
Straße Besselstraße 27
Deportations- / Haft- / Sterbeort Theresienstadt
Verfolgtengruppe Juden/Jüdinnen