| Biografie | Ferdinand, Elsa und Bernhard Waller verbrachten einen Großteil ihres gemeinsamen Lebens im Belgischen Viertel. Ferdinand Waller, am 23. Oktober 1885 als Sohn von Benjamin und Wilhelmine Waller in Ratingen geboren, war Kaufmann. Der Pferdehändler-Sohn war das zweitjüngste von zwölf Kindern. Ferdinand besuchte eine Realschule im pfälzischen Frankenthal und machte 1903 oder 1904 seinen Realschulabschluss. Anschließend arbeitete er einige Jahre als Apotheker. Er war Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde zweimal verwundet.
Elsa Waller wurde am 27. Januar 1892 in Mayen geboren. Ihr Vater Eduard Zelenka, Kaufmann von Beruf, stammte aus dem heutigen Tschechien, ihre Mutter Jetta aus Mayen. Elsa und Ferdinand Waller heirateten am 8. August 1912 in der Heimatstadt der Braut. Kurz danach zogen sie nach Köln, wo sich Ferdinand mit einem Agenturgeschäft selbständig machte. Am 23. Juni 1914 wurde Sohn Bernhard geboren. Er blieb das einzige Kind des Ehepaares. Bernhard besuchte die israelitische Volkschule in der Lützowstraße und wechselte nach dem vierten Schuljahr auf die Oberrealschule am Hansaring. Nach seinem Schulabschluss arbeitete er als kaufmännischer Angestellter.
Anfang der 1920er Jahre eröffnete Ferdinand Waller in der Lütticher Straße 54 eine Lebensmittelgroßhandlung. Vermutlich 1925 verlegte er den Betrieb in die Lütticher Straße 40. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verschlechterte sich die Lage für die jüdische Bevölkerung dramatisch. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Wohnung der jüdischen Familie verwüstet, wenig später musste Ferdinand Waller die Lebensmittelgroßhandlung weit unter Wert verkaufen. 1939 emigrierte Bernhard über Bolivien nach Chile, wo er in der Hauptstadt Santiago sesshaft wurde. 1972 zog er in die USA und starb am 30. Dezember 2015 in Daytona Beach, Florida.
Ferdinand und Elsa Waller wurden am 30. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt verschleppt, wo sie bis 1942 unter menschenunwürdigen Umständen lebten. Am 3. Mai 1942 wurde das Ehepaar in die Vernichtungsstätte Chelmno/Kulmhof abtransportiert und nach der Ankunft ermordet.
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