| Biografie | Meno Lissauer war in den 1920 und 1930er Jahren einer der größten Metallhändler Deutschlands. Geboren wurde er am 29. Juni 1879 in Lübeck als Sohn von Abraham und Friedchen Lissauer. Sein Vater handelte mit Tierhäuten, und Meno Lissauer wuchs gemeinsam mit fünf Geschwistern in Hamburg auf. Dort besuchte er eine Oberrealschule, musste die Schule jedoch mit knapp 15 Jahren verlassen und begann in Halberstadt eine Ausbildung bei der Metallhandelsfirma „Aron Hirsch & Sohn“. 1903 ging er mit seinem jüngeren Bruder Henry nach Köln, wo er in der Domstraße 86 ein bescheidenes Metallhandelsgeschäft gründete. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten florierte das Unternehmen, und 1907 wurde sein Bruder Teilhaber der Firma „Lissauer & Cie. Erze, Metall und Oxyde“.
Am 18. April 1912 heiratete Meno Lissauer die Hotelierstochter Meta Rothschild. Meno und Meta Lissauer wohnten zunächst in einer Mietwohnung in der Mozartstraße 32. Am 24. Januar 1913 wurde dort ihre Tochter Hanna geboren, am 4. September 1918 folgte Sohn Franz Adolf. In der ersten Hälfte der 1920er Jahren zog die Familie in ein eigenes Haus in der Wörthstraße 17.
Das Unternehmen der Gebrüder Lissauer expandierte in den 1920er Jahren weit über die Grenzen Deutschlands hinaus und hatte Zweigstellen in Wien, Amsterdam, London und New York. Meno Lissauer engagierte sich in der jüdischen Gemeinde und war Ehrendoktor der TH Aachen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 geriet das Firmenimperium zunehmend unter Druck, und er musste Teile davon verkaufen. 1937 verlegte Meno Lissauer den Firmensitz und seinen Wohnsitz nach Amsterdam. 1940 floh er mit seiner Familie nach Brasilien und emigrierte 1941 nach New York. Dort starb er am 27. Mai 1958. |